Laumanns Anti-Infekt-Allianz |
NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) ruft die Bevölkerung angesichts steigender Corona-Infektionszahlen zu einem verantwortungsbewusstem Verhalten auf. / Foto: IMAGO/Political-Moments
Die im Rahmen des Abwassermonitorings in NRW festgestellte Viruslast wird als »hoch« eingestuft. Und die Zahl der Patientinnen und Patienten, die wegen oder mit einer SARS-CoV-2-Infektion auf der Intensivstation behandelt werden, ist auf 202 Personen gestiegen. Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen (MAGS) rät vulnerablen Gruppen daher zu Auffrischungsimpfungen.
Das Niveau bei Corona sei zwar im Vergleich zu den Vorjahren relativ gering, auch wegen der insgesamt höheren Immunität, so NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU). »Wir werden die weitere Entwicklung sehr genau im Blick behalten, gehen aber nicht davon aus, dass wir staatliche Maßnahmen wie eine Maskenpflicht benötigen werden.« Dafür fehle derzeit ohnehin die rechtliche Grundlage. Doch auch nach dem Pandemieende könnten einige Verhaltensweisen helfen, um sich und andere zu schützen. »Mein Rat: Prüfen Sie Ihren Impfstatus und lassen sich in Ihrer Arztpraxis oder Apotheke beraten«, so Laumann
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt eine jährliche Impfung gegen Corona und Influenza insbesondere für Menschen ab 60 Jahren und solche mit Grunderkrankungen, aber auch für das medizinische und pflegerische Personal.
Die Apothekerverbände und -kammern in Nordrhein-Westfalen wurden vom MAGS um eine Stellungnahme gebeten. Ihre Empfehlung: »Bei Erkältungssymptomen sollte immer ein Corona-Selbsttest durchgeführt werden. Bei einem positiven Test kann der Hausarzt ein antivirales Medikament verordnen, das schwere Verläufe und Krankenhauseinweisungen wegen Corona verhindern kann. Das ist besonders für ältere Menschen über 60 Jahre und immungeschwächte Patienten relevant.« Zur Abgabe in der Apotheke zugelassen sind mittlerweile auch Vierfach-Tests auf Corona, Influenza A und B sowie RSV.
Die Ärztekammern Nordrhein und Westfalen-Lippe sowie die entsprechenden Kassenärztlichen Vereinigungen weisen ebenfalls auf die steigenden Infektionszahlen insbesondere mit Rhinoviren, aber auch mit Covid19 hin. »Das spüren neben den Haus- und Facharztpraxen ebenfalls die Kliniken in NRW zunehmend. Auch unter dem medizinischen Personal gibt es Ausfälle. Die Ärzteschaft in NRW appelliert daher vor allem an die Risikogruppen, sich gegen Corona und Grippe impfen zu lassen und zudem aus medizinischer Sicht vor allem die sogenannten ‚AHA-Regeln‘ (Abstand, Hygiene, Atemschutzmaske) einzuhalten, um Ansteckungen möglichst zu vermeiden. Im Fall von Infekten sollten Betroffene zunächst Kontakt mit der Praxis auf telefonischem oder digitalen Weg aufnehmen, um etwaige gesonderte Infektionssprechstunden zu erfragen.«
Die wichtigsten Tipps des MAGS und der Heilberufsgruppen im Überblick:
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.