Laumann: Bund soll Versorgungsmangel feststellen |
»Ich habe die Kassen und Apothekerverbände bereits gebeten, die vorhandenen Möglichkeiten vor dem Hintergrund der aktuellen Situation voll auszuschöpfen. Oft ist dies bereits gängige Praxis«, teilte Laumann mit. Arztpraxen und Apotheken hätten in der Corona-Pandemie gemeinsam bereits viel geleistet. Sie könnten auch diese Situation meistern, zeigte sich der Minister überzeugt. «Wir profitieren heute davon, dass Nordrhein-Westfalen der Vor-Ort-Apotheke in der Vergangenheit immer den Rücken gestärkt hat. Dieser Unterstützung können sich die Apothekerinnen und Apothekern auch weiter sicher sein«, betonte Laumann.
Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbandes Nordrhein, kritisierte, Lauterbachs Pläne seien nur »ein Tropfen auf den heißen Stein«. Es werde viele Monate dauern, bis sich die Versorgungssituation bessern werde. »Wir gehen davon aus, dass die Lieferprobleme auch 2023 anhalten und noch weitere Arzneimittel betroffen sein werden», sagte Preis.
Für Laumanns Initiative hingegen hat Preis viel Verständnis. Gegenüber der PZ sagte er: »Starke Worte unseres Gesundheitsministers Karl-Josef Laumann, die den Apotheken und ihren Teams in dieser überaus angespannten Situation den Rücken stärken. Die Wertschätzung der überaus großen Versorgungsleistung der Apotheken tut gut. Die vorgeschlagene Maßnahme, den Versorgungsmangel nach Paragraph 79 AMG festzustellen, unterstützt die Apotheken bei ihrem Kampf gegen die seit Wochen anhaltenden massiven Lieferausfälle der Arzneimittelhersteller. In der Vergangenheit konnten so die Apotheken in ähnlichen Situationen, beispielsweise bei Tamoxifen und Grippeimpfstoffen, die Arzneimittelversorgung wieder sicherstellen.«