Lars Lindemann verliert sein Mandat |
Aufgrund der Teilwiederholung der Bundestagswahl in Berlin muss der FDP-Politiker Lars Lindemann zum 1. März sein Bundestagsmandat abgeben. / Foto: Lars Lindemann
Wegen zahlreicher Pannen bei der Bundestagswahl 2021 in einigen Berliner Wahlbezirken hatte das Bundesverfassungsgericht Ende 2023 entschieden, dass die Wahl in 455 von 2256 Wahlbezirken wiederholt werden muss. Am gestrigen Sonntag waren daher 550.000 Wahlberechtigte in Berlin aufgerufen, erneut ihre Stimme abzugeben. Die Wahlbeteiligung war mit rund 51 Prozent sehr niedrig. Bei der teilweisen Wahlwiederholung mussten die Parteien der Ampel-Regierung - SPD, Grüne und FDP - Verluste hinnehmen. CDU und AfD gewannen im Vergleich zur Wahl vor zweieinhalb Jahren leicht dazu.
Durch die Teilwiederholung der Bundestagswahl in Berlin verlieren vier Abgeordnete in Berlin ihr Mandat – einer davon ist der FDP-Abgeordnete Lars Lindemann. Wie der Bundestag am Sonntag mitteilte, verringerte sich die Gesamtzahl der Sitze des Parlaments aufgrund des Wahlergebnisses von 736 auf 735 Sitze. Nach dem neu festgestellten vorläufigen amtlichen Wahlergebnis verliert die FDP-Fraktion ein Mandat.
Lindemann war bei der Wahl 2021 über die FPD-Landesliste ins Parlament eingezogen. Er ist Mitglied des Gesundheitsausschusses und dort vor allem für das Thema Arzneimittelversorgung zuständig. Zudem ist er Mitglied im Wahlprüfungsausschuss, stellvertretendes Mitglied im Verteidigungsausschuss des Bundestags und Obmann der FDP-Fraktion. Inwieweit die FDP letztere Funktion nachbesetzt, dazu konnte die FDP-Bundestagstagsfraktion auf Nachfrage der PZ zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts sagen. Die Fraktion werde in Ruhe über alles beraten, teilte ein Sprecher mit.
Lindemann trat 1996 in die FDP ein. Der Jurist gehörte bereits von 2009 bis 2013 dem Bundestag an. Von 2013 bis 2021 war er Hauptgeschäftsführer des Spitzenverbands der Fachärzte (SpiFa). Von 2017 bis 2021 engagierte er sich als Beisitzer im FDP-Bundesvorstand. Seit 2020 ist Lindemann Generalsekretär der Berliner FDP.
Neben Lindemann verlieren nach Angaben des Bundestags auch die Grünen-Landesvorsitzende Nina Stahr (41), die SPD-Abgeordnete Ana-Maria Trasnea (29) und der Linke-Politiker Pascal Meiser (48) ihre Mandate. Sie waren über die jeweiligen Landeslisten ihrer Parteien in den Bundestag eingezogen. Für sie ziehen laut Bundestag drei Politikerinnen neu in den Bundestag ein: Franziska Krumwiede-Steiner (Grüne) aus Nordrhein-Westfalen, Angela Hohmann (SPD) aus Niedersachsen sowie Christine Buchholz (fraktionslos) aus Hessen.
Auf die Mehrheitsverhältnisse im Parlament insgesamt haben die neuen Berliner Ergebnisse nach Angaben des Bundestags keinen Einfluss. Auch die bundesweiten Zweitstimmenergebnisse ändern sich demnach nur marginal. Die SPD als stärkste Kraft steht weiter bei 25,7 Prozent. Die CDU gewinnt leicht und liegt nun bei 19 Prozent (2021: 18,9). Bündnis 90/Die Grünen stehen nun bei 14,7 Prozent (2021: 14,8), die FDP bei 11,4 Prozent (2021: 11,5), die AfD bei 10,4 Prozent (2021: 10,3) und die Linken unverändert bei 4,9 Prozent.
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