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Leukämie

Länger überleben mit Gilteritinib

Die akute myeloische Leukämie (AML) hat eine schlechte Prognose, vor allem wenn sie rezidiviert. Der kürzlich zugelassene Tyrosinkinase-Hemmer (TKI) Gilteritinib kann die Lebenszeit verlängern und könnte zum neuen Standard für Patienten im Rezidiv werden.
Brigitte M. Gensthaler
14.01.2020  15:00 Uhr

»Die Monotherapie mit Gilteritinib bringt AML-Patienten einen Gewinn an Lebensqualität und Überlebenszeit«, resümierte Professor Dr. Hartmut Döhner vom Universitätsklinikum Ulm bei der Launch-Pressekonferenz im Januar in München. Gilteritinib (Xospata®, Astellas Pharma) wurde im Dezember 2019 zur Behandlung von Patienten mit rezidivierter oder refraktärer AML mit einer FLT3-Mutation zugelassen.

Als besonderen Vorteil nannte der Onkologe die perorale Gabe, die im Gegensatz zur Chemotherapie (CTX) eine ambulante Therapie ermögliche. In der zulassungsrelevanten Admiral-Studie hätten die Patienten im TKI-Arm median etwa vier Monate länger gelebt als unter einer CTX. Allerdings sei die Prognose nach wie vor begrenzt, räumte der Arzt ein. Nach zwölf Monaten waren nur noch 37 Prozent der Patienten in der TKI-Gruppe versus 17 Prozent aus dem CTX-Arm am Leben. »Nach zwei Jahren lebten nur noch etwa 15 Prozent. Das sind vor allem diejenigen, die eine allogene hämatopoetische Stammzelltransplantation bekommen haben, unabhängig von der Medikation«, berichtete Döhner.

In der TKI-Gruppe erhielten deutlich mehr Patienten eine Stammzelltransplantation. Die Ärzte hoffen, dass der neue Wirkstoff Patienten, die keine intensive Therapie bekommen können oder diese nicht vertragen, soweit stabilisieren kann, dass sie für eine Transplantation infrage kommen.

In puncto Verträglichkeit bezeichnete der Arzt Gilteritinib als »sehr unkompliziert«. Man müsse auf die Lebertoxizität achten und die Leberwerte regelmäßig kontrollieren. Eine QT-Zeit-Verlängerung sei in der Praxis bis dato kein Problem.

In einer Phase-III-Studie wird Gilteritinib nun direkt verglichen mit dem ebenfalls peroral bioverfügbaren Multikinase-Inhibitor Midostaurin, jeweils in Kombination mit einer intensiven Chemotherapie. Gilteritinib hemmt die FLT3-Mutanten stärker und spezifischer als Midostaurin. 768 Patienten mit neu diagnostizierter AML mit FLT3-Mutation sollen eingeschlossen werden; die Studie startete im Herbst 2019. Primärer Endpunkt ist das ereignisfreie Überleben der Patienten.

Die AML ist eine maligne Erkrankung des blutbildenden Systems und führt unbehandelt in kurzer Zeit zum Tod. Etwa 4000 Menschen in Deutschland erkranken jährlich daran. Aktivierende Mutationen im FLT3-Gen, die Voraussetzung für die Wirksamkeit von Gilteritinib und Midostaurin sind, sind bei etwa 30 Prozent der Betroffenen nachweisbar. Das mittlere Erkrankungsalter der Patienten liegt bei 68 Jahren.

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