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Symptom

Kühlen Kopf bewahren bei Fieber

Fieber ist ein häufiges Begleitsymptom von Infektionskrankheiten, stellt aber selbst keine Erkrankung dar. In der Selbstmedikation kommen vor allem Ibuprofen und Paracetamol zum Einsatz.
AutorKontaktMaria Pues
Datum 07.05.2024  18:00 Uhr

Rund 37 °C beträgt die Körperkerntemperatur eines gesunden Menschen. Sie stellt sicher, dass alle relevanten Abläufe im Körper unter optimalen Bedingungen stattfinden können. Schwankungen im Tagesverlauf können mit Abweichungen bis zu 1 °C einhergehen – mit einem Maximum am frühen Abend und einem Minimum in den frühen Morgenstunden. Hormonelle Einflüsse, etwa im Verlauf des Menstruationszyklus, spielen ebenfalls eine Rolle. Beim Sport steigt die Körpertemperatur mit der Aktivität der Muskulatur. Um Fieber handelt es sich dabei jeweils nicht.

Fieber gehört zu den Abwehrmaßnahmen des Körpers unter anderem bei der Bekämpfung viraler oder bakterieller Krankheitserreger. So erschwert es unter anderem manchen Krankheitserregern, sich zu vermehren. Bei Fieber kommt es zu einer Verstellung des Sollwerts der Körperkerntemperatur im Hypothalamus hin zu höheren Werten. Verschiedene Faktoren können dabei eine Rolle spielen. Dazu gehören exogene Pyrogene, etwa aus Bestandteilen oder Toxinen der Krankheitserreger, und endogene Pyrogene, die aus körpereigenen Zellen freigesetzt werden. Zu Letzteren gehören auch Prostaglandine und Interleukine, die unter anderem aus aktivierten Phagozyten stammen.

Erst frieren, dann schwitzen

Fieber verläuft üblicherweise in drei Phasen:

  • Fieberanstieg: Die Sollwertverstellung der Körperkerntemperatur hat stattgefunden, die Erhöhung der Temperatur kann nun folgen. Da die tatsächliche Temperatur als zu niedrig empfunden wird, reagiert der Körper mit Frösteln bis hin zu Schüttelfrost. Hände und Füße sind häufig kalt und die Wangen blass, da die Durchblutung in der Peripherie reduziert wird, um den Wärmeverlust über die Extremitäten herabzusetzen.
  • Fieberhöhe: Soll- und Istwert stimmen überein.
  • Fieberabfall: Der Sollwert sinkt wieder auf 37 °C. Die Ist-Temperatur wird als zu hoch empfunden und wieder gesenkt. Dabei kommt es zu Schwitzen mit Flüssigkeitsverlust.

Grundsätzlich gilt: Kinder fiebern häufiger und höher als Erwachsene. Sie erkranken häufiger an Infekten, denn ihr Immunsystem befindet sich noch in der Trainingsphase. Besorgte Eltern können hier häufig beruhigt werden. Bei älteren Menschen fällt die Immunantwort hingegen oft schwächer aus. Das gilt auch für die Regulation der Körperkerntemperatur. Es kann dazu führen, dass Infekte nicht ernst genommen werden; das Risiko für eine längere Krankheitsdauer und/oder Komplikation kann dadurch steigen. Auch banale Infekte ernst zu nehmen und diese auszukurieren, ist für ältere Menschen besonders wichtig.

Für alle Altersgruppen stellen Ibuprofen und Paracetamol die Wirkstoffe der Wahl dar. Das nicht steroidale Antirheumatikum (NSAR) Ibuprofen hemmt peripher die Bildung von Prostaglandinen und wirkt so analgetisch, antipyretisch und antiphlogistisch. Die Dosierung erfolgt bei Kindern nach dem Körpergewicht (KG) beziehungsweise nach dem Alter. Die empfohlene Einzeldosis liegt bei 7 bis 10 mg pro kg KG, die maximale Tagesdosis bei 30 mg pro kg KG. Für Erwachsene stehen in der Selbstmedikation Tabletten mit 200 mg oder 400 mg Ibuprofen zur Verfügung. Die Tagesdosis sollte 1200 mg nicht überschreiten. Zwischen den Einnahmen sollte ein Abstand von mindestens sechs Stunden eingehalten werden. Eine gleichzeitige Anwendung anderer NSAR sollte vermieden werden.

Paracetamol wirkt antipyretisch und analgetisch. Der Wirkmechanismus ist nicht abschließend geklärt. Die empfohlene Einzeldosis beträgt für Kinder 10 bis 15 mg pro kg KG, die maximale Tagesdosis 60 mg pro kg KG. Zwischen den Anwendungen sollte ein Abstand von sechs Stunden liegen. Für Erwachsene stehen in der Selbstmedikation Tabletten à 500 mg und Zäpfchen à 1000 mg zur Verfügung. Eine Tagesdosis von 4000 mg (bei Erwachsenen und Jugendlichen ab zwölf Jahren beziehungsweise ab 43 kg KG) darf nicht überschritten werden. Zu beachten ist dabei auch, dass verschiedene Kombinationspräparate zur Behandlung von Erkältungsbeschwerden ebenfalls Paracetamol enthalten. Eine gleichzeitige Anwendung sollte unterbleiben, um das Risiko für Überdosierungen zu reduzieren.

Allgemeine Empfehlungen beherzigen

Zu den nicht medikamentösen Methoden gehören Wadenwickel. Feuchte Tücher werden dabei um die Waden gelegt und mit trockenen Tüchern abgedeckt. Entstehende Verdunstungskälte entzieht dem Körper Wärme. Wichtig dabei ist, lauwarmes Wasser zu verwenden, kein zu kaltes. Auch die Fieberphase muss berücksichtigt werden: Sind Füße und Beine kalt – wie in der Phase des Fieberanstiegs – sollte man auf Wadenwickel verzichten.

Wenig beliebt, aber trotzdem wichtig sind diese beiden Empfehlungen: Fieber ist keine Krankheit, sondern ein Symptom – häufig für einen Infekt. Es signalisiert den Betroffenen ein Ruhebedürfnis und man tut gut daran, ihm frühzeitig nachzugeben. Und: Fieber geht üblicherweise mit einem vermehrten Flüssigkeitsverlust einher. Zusätzliche Trinkportionen in Form von Wasser oder ungesüßtem Tee unterstützen die Genesung.

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