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Beginnende Demenz

Kreuzworträtsel besonders zu empfehlen

Patienten mit beginnender Demenz im Stadium der milden kognitiven Beeinträchtigung (MCI) können das Fortschreiten der Erkrankung durch Gedächnistraining bremsen. Das gute alte Kreuzworträtsel schneidet dabei besser ab als spezielle Computerspiele.
AutorKontaktAnnette Rößler
Datum 23.12.2022  07:00 Uhr

Wer rastet, der rostet. Das gilt auch für die kognitiven Fähigkeiten im Alter. Senioren, die häufig Rätsel lösen oder sich anderweitig intellektuell betätigen, erkranken seltener an einer Demenz als ältere Menschen, die das nicht tun. Zur gezielten Förderung der Gedächtnisleistung gibt es mittlerweile eigens entwickelte Computerspiele. Ein Anbieter ist etwa die US-Firma Lumos Labs, in deren Spielen der Teilnehmer zum Beispiel Karten mit übereinstimmenden Symbolen möglichst schnell erkennen oder verschiedenfarbige Züge über verzweigte Gleise jeweils in den gleichfarbigen Lokschuppen manövrieren muss.

Um die These zu belegen, dass solche Spiele bei Patienten mit MCI den kognitiven Abbau bremsen können, legten Wissenschaftler von der Columbia University in New York und der Duke University in Durham die COG-IT-Studie auf (Cognitive Training and Neuroplasticity in Mild Cognitive Impairment). Insgesamt 107 Patienten mit MCI trainierten darin ihr Gedächtnis entweder mit den Anti-Demenz-Computerspielen von Lumos Labs oder mit mittelschweren Online-Kreuzworträtseln, die ebenfalls von Lumos Labs zur Verfügung gestellt wurden. Das Lösen der Kreuzworträtsel sollte dabei als Vergleich dienen, weil die Forscher um Dr. Davangere P. Devanand eigentlich davon ausgingen, dass die Computerspiele effektiver sein würden.

Ein überraschendes Ergebnis

Wie die Gruppe jetzt im Fachjournal »NEJM Evidence« berichtet, war das jedoch eine falsche Annahme. Von den Probanden der Studie waren 51 in die Computerspielgruppe randomisiert worden und 56 in die Kreuzworträtselgruppe. Die Teilnehmer übten die jeweilige Tätigkeit zwölf Wochen lang an vier Tagen pro Woche jeweils 30 Minuten lang aus. In den Wochen 20, 32, 42, 52, 64 und 78 gab es sogenannte Booster-Sessions, das heißt, dass zu diesen Zeitpunkten wieder jeweils eine Woche lang an vier Tagen pro Woche 30 Minuten lang trainiert wurde. Der primäre Endpunkt war die Veränderung im Alzheimer’s Disease Assessment Scale-Cognitive (ADAS-Cog) in Woche 78 gegenüber Baseline. Dieser Score testet die kognitiven Fähigkeiten ab und umfasst 70 Punkte, wobei höhere Werte eine stärkere Beeinträchtigung bedeuten.

In der Computerspielgruppe stieg der durchschnittliche ADAS-Cog-Score leicht um 0,4 Punkte an (von 9,53 auf 9,93 Punkte), während er in der Rätselgruppe leicht um 0,98 Punkte zurückging (von 9,59 auf 8,61 Punkte). Somit ergab sich zwischen den Gruppen ein Unterschied von 1,38 Punkten zugunsten des Kreuzworträtsels. Einige sekundäre Endpunkte, darunter ein Fragebogen zu Aktivitäten des täglichen Lebens und der Volumenverlust in bestimmten Hirnregionen, bestätigten die Überlegenheit des Rätsels, während bei anderen sekundären Endpunkten kein Unterschied zum Computerspiel zu verzeichnen war.

Wenn ältere Menschen bemerken, dass sie zunehmend Schwierigkeiten mit dem Gedächtnis haben, können sie also laut dieser Studie mit dem regelmäßigen Lösen von Kreuzworträtseln gegensteuern. Das ist eine wichtige Botschaft, wie in gleich zwei begleitenden Editorials betont wird. Patrick Merrell, der in seiner Eigenschaft als Autor von Worträtseln eines davon geschrieben hat, weist allerdings zurecht darauf hin, dass es auch interessant gewesen wäre, wie eine Kontrollgruppe ohne jede Intervention abgeschnitten hätte.

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