KP.2-Version von Comirnaty auch für Europa |
Christina Hohmann-Jeddi |
23.09.2024 13:00 Uhr |
Vom mRNA-basierten Coronaimpfstoff Comirnaty werden in diesem Herbst vermutlich zwei Versionen in der EU verfügbar sein – eine an JN.1 und eine an KP.2 angepasste Version. / Foto: Adobe Stock/Ralf
Während die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) in diesem Frühjahr eine Anpassung der Covid-19-Impfstoffe an die JN.1-Variante des SARS-Coronavirus-2 empfohlen hatten, entschied sich die US-amerikanische Zulassungsbehörde FDA etwas später für die neuere Variante KP.2. Die Impfstoffhersteller mussten also in diesem Jahr erstmals zwei Versionen ihres Coronaimpfstoffs für verschiedene Märkte produzieren.
In Deutschland ist bereits seit August der aktualisierte monovalente JN.1- Impfstoff von Biontech und Pfizer verfügbar. Jetzt könnte die KP.2-Version von Comirnaty® noch hinzukommen. Denn ein Expertengremium der EMA sprach sich für eine EU-Zulassung des monovalenten Impfstoffs Comirnaty KP.2 aus. Das meldete die Behörde am 20. September. Falls die Europäische Kommission der Empfehlung folgt und den Covid-19-Impfstoff zulässt, werde das Präparat für Personen ab sechs Monaten erhältlich sein, informierte Biontech zusammen mit seinem Partner Pfizer in einer Mitteilung vom gleichen Tag.
Die Daten zeigten, dass der an Omikron KP.2 angepasste Covid-19-Impfstoff, wie auch der bereits zugelassene an Omikron JN.1 angepasste Impfstoff im Vergleich zum XBB.1.5-Präparat der beiden Unternehmen eine deutlich verbesserte Immunantwort gegen mehrere zirkulierende Omikron-JN.1-Sublinien generiere, heißt es in der Mitteilung. Dazu zählten die Sublinien KP.2, LB.1, KP.3 und die derzeit in Deutschland dominierende KP.3.1.1.
Die Entscheidung der EU-Kommission zur Zulassung werde in Kürze erwartet, heißt es in der Mitteilung. Danach würden die Impfstoffdosen an die EU-Mitgliedstaaten ausgeliefert, die genau diese Formulierung bestellt hätten. Damit könnte sowohl die KP.2- als auch JN.1-Version von Comirnaty in der gesamten EU erhältlich sein, »wobei die Verfügbarkeit von der Nachfrage der einzelnen Länderregierungen abhängt und gemäß den nationalen Empfehlungen variieren wird«, heißt es von den Unternehmen.
In Deutschland empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) derzeit sowohl für Grundimmunisierungen als auch Auffrischimpfungen die Verwendung eines zugelassenen mRNA- oder proteinbasierten Covid-19-Impfstoffs mit jeweils von der WHO empfohlener Variantenanpassung – also die JN.1-Vakzine.
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