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Lenalidomid

Korrekte Kapsel-Entnahme erklären

Das Problem ist nicht neu, aber immer noch aktuell: Bei der Entnahme von Lenalidomid-haltigen Kapseln aus dem Blister des Präparats Revlimid® kann Pulver des teratogenen Arzneistoffs freigesetzt werden. Apotheker sollten die Patienten und Betreuer aufklären, was zu beachten ist.
AutorKontaktDaniela Hüttemann
Datum 23.10.2018  15:48 Uhr

Der Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) wurden über einen Zeitraum von acht Jahren 22 Fälle berichtet, bei den Pulver aus Revlimid-Kapseln ausgetreten war - am häufigsten bei der Entnahme aus dem Blister (13 Fälle). »Laut Firma könne dies vermieden werden, wenn beim Ausblistern der Druck mit den Fingern auf das Kapselende, statt auf die Kapselmitte ausgeübt werden würde«, informiert die AMK nun erneut anlässlich eines Informationsschreibens von Hersteller Celgene. Denn trotz einer entsprechenden Warnung im Jahr 2016 erhielt die AMK weitere Meldungen, bei denen es Probleme gab; darunter neun Fälle, in denen sich bereits im unversehrten Blister durch die transparente Blisterhaube weißes Pulver zu erkennen war. Die Ursache für dieses Phänomen sei derzeit ungewiss, schreibt die AMK.

Da das Problem offensichtlich nicht behoben werden konnte, bittet die AMK nun erneut das Apothekenpersonal darum, Patienten, Angehörige und andere Heilberufe über das Risiko und die entsprechenden Maßnahmen zu informieren. Um das Expositionsrisiko für Personen im Umfeld des Patienten sowie für Angehörige der Heilberufe zu minimieren, sollte das Arzneimittel unter Einhaltung der nötigen Vorsichtsmaßnahmen, auf beschädigte Kapseln hin geprüft werden, empfiehlt die AMK. 

Bei direktem Kontakt mit dem Arzneimittel sollten Einmalhandschuhe getragen werden, die in einer verschließbaren Plastiktüte in den Hausmüll entsorgt werden können. Anschließend sollte sich derjenige die Hände gründlich mit Wasser und Seife waschen.

Ist der Umkarton, der Blister oder eine Kapsel sichtbar beschädigt oder undicht, soll das Arzneimittel in eine verschließbare Plastiktüte gepackt und zur sicheren Entsorgung in die Apotheke gebracht werden. Produktreklamationen sollen an Celgene gemeldet werden, dessen Kundenservice alles weitere zu Verpackung, Abholung und Ersatz erklärt.

Sollte Pulver ausgetreten sein, ist ein Einatmen zu vermeiden. Die kontaminierte Fläche soll gründlich mit Wasser und Seife gereinigt werden (dabei Einmalhandschuhe tragen). Kontaminierte Materialien wie Wischtuch und Handschuhe sollen in einer verschließbaren Plastiktüte entsorgt werden. Anschließend sind die Hände gründlich zu waschen.

Bei Kontakt mit der Haut muss die Stelle gründlich mit Seife unter fließendem Wasser gewaschen werden. Falls die Augen exponiert waren, sollen sie sofort für mindestens 15 Minuten gespült werden. Kontaktlinsen müssen entsorgt werden. Bei Irritationen ist sofort ein Augenarzt aufzusuchen. Eine Exposition soll darüber hinaus an den verschreibenden Arzt und/oder den Apotheker gemeldet werden.

Die AMK bittet, Qualitätsmängel und unerwünschte Arzneimittelwirkungen, die im Zusammenhang mit der Anwendung von Revlimid stehen oder aufgrund einer Kontamination Dritter vermutet werden, zu melden. Zudem sollen die Einsendehinweise der AMK für Reklamationsmuster beachtet werden. CMR-Substanzen wie Lenalidomid sollen einen deutlichen Hinweis im Inneren der Verpackung tragen. Alternativ kann ein Muster in der Apotheke zurückgestellt und Bildmaterial an die AMK geschickt werden.

Lenalidomid ist strukturell eng verwandt mit Thalidomid und gilt als teratogen. Es wird aufgrund seiner antineoplastischen, antiangiogenen, antiinflammatorischen und immunmodulierenden Wirkung zur Behandlung von Erwachsenen mit multiplem Myelom, myelodysplastischer Syndrome und Mantelzell-Lymphom eingesetzt.

Foto: Fotolia/udomsook (Symbolbild)

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