| Lukas Brockfeld |
| 27.11.2025 14:12 Uhr |
Walter Hess klagte, dass die Reform vor allem die bestehenden Strukturen stärkt. »Man sollte schauen, dass man moderne Strukturen schafft, die gute und bezahlbare Versorgung leisten. Stattdessen schützt man einmal mehr die bisherigen veralteten Strukturen«, so der Doc Morris CEO. Eine Reform der Arzneimittelversorgung müsse daher viel weiter gehen als die Pläne der Bundesregierung.
Ellen Haußdörfer sprach sich für eine bessere Zusammenarbeit von Vor-Ort-Apotheken und Versendern aus. »Wir müssen besser darin werden, die Effizienzen zu nutzen, wenn es darum geht zusammenzuarbeiten. Gleichwohl müssen die Kosten angemessen abgebildet werden und sich neue Berufsbilder durchsetzen«, sagte die Sozialdemokratin.
Walter Hess beklagte die angebliche Benachteiligung des Versandhandels. »Wir beraten und betreuen, aber wir sind immer noch von den pharmazeutischen Dienstleistungen ausgeschlossen. Es gibt einen Fonds mit 500 Millionen Euro, der nicht genutzt wird. Aber wenn wir versuchen Abrechnungen für Leistungen, die wir erbringen, zu kriegen, dann werden wir ausgeschlossen. Das ist ein Zustand, der nicht mehr viel länger haltbar ist«, sagte er.
Paula Piechotta widersprach. »Die pharmazeutischen Dienstleistungen wurden eingeführt, um das Potenzial der Apotheken für die Gesundheitsversorgung stärker zu nutzen. Die Möglichkeit, Gesundheitsscreenings und Impfungen in der Apotheke stattfinden zu lassen, soll die Vor-Ort-Apotheke stärken. Dass der Fonds so schleppend anläuft, zeigt aber ein Stück weit, dass bei vielen Apotheken die finanzielle Situation noch nicht so schlecht ist, dass sie das definitiv anzapfen wollen«, sagte die Politikerin.