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Interaktionen

Kommunikation zwischen Arzt und Apotheker stärken

Potenzielle Arzneimittelinteraktionen werden zumeist in der Apotheke entdeckt. Ob per Telefon oder per Fax: In einem solchen Fall ist die schnelle Kommunikation mit dem verschreibenden Arzt unumgänglich. Bei der Risikobewertung prallen jedoch oftmals unterschiedliche Vorstellungen aufeinander. Bremer Mediziner und Pharmazeuten wollen das gegenseitige Verständnis durch interaktive Veranstaltungen stärken.
Christiane Berg
04.03.2019  11:00 Uhr

»Die Identifikation von Arzneimittelinteraktionen spielt im Alltag von Apothekern und Ärzten eine große Rolle. Hier müssen beide Berufsgruppen immer wieder den interdisziplinären Austausch suchen«: Das konstatierte der Präsident der Apothekerkammer Bremen, Klaus Scholz, bei der Begrüßung der rund 6o Teilnehmer der gemeinsamen Fortbildung »Interaktionen: Update für Ärzte und Apotheker« in der Hansestadt.

Scholz betonte, dass insbesondere bei der Vorbeugung potenziell schwerer Arzneimittelwechselwirkungen die Rücksprache mit dem Arzt vor der Belieferung eines Rezeptes für den Apotheker unerlässlich sei. Dabei könne es jedoch immer wieder zu Missverständnissen kommen – dies allemal, da auch die Empfehlungen der diversen Datenbanken in Apotheken und Arztpraxen oftmals nicht deckungsgleich sind. »Da gibt es viele böse Auseinandersetzungen und Briefe«, sagte Scholz. Aktivitäten zur Verbesserung der Kommunikation ständen daher ganz oben auf der Agenda der Apotheker- und der Ärztekammer.

»Das Aufdecken potenziell gefährlicher Arzneimittelkombinationen und damit die Vermeidung unerwünschter Arzneimittelwirkungen (UAW) gehört zu den zentralen Kompetenzen der pharmazeutischen Tätigkeit. Die Bedeutung dieser Kompetenz nimmt zu, weil immer mehr Menschen immer mehr Medikamente erhalten«, unterstrich Privatdozent Dr. Guido Schmiemann als Repräsentant der Akademie für hausärztliche Fortbildung in Bremen, der gemeinsam mit Scholz die Moderation des Abends übernommen hatte.

Der Allgemeinmediziner und Versorgungsforscher betonte, dass verschreibende Ärzte häufig nicht wissen, welche Medikamente ihren Patienten zeitgleich von ärztlichen Kollegen verordnet wurden und werden. Auch kennen sie nicht unbedingt die selbst gekauften OTC-Arzneimittel. Da in der Apotheke alle Fäden zusammen liefen, besitze die gelingende Kommunikation zwischen den Heilberufen hier besondere Relevanz.

»Mit dem demografischen Wandel ist eine Zunahme von Polymorbidität und Polymedikation und somit von Polyinteraktionen zu verzeichnen«, warnten in zwei Impulsvorträgen auch Dr. Hans Wille, Facharzt für klinische Pharmakologie in Bremen, und Dr. Ulrich Weißenborn, Krankenhausapotheker und ehemaliger Leiter der Fortbildungsabteilung der Apothekerkammer Niedersachsen.

Auch wenn das Ausmaß der Folgen potenziell schwerer Arzneimittelinteraktionen im Detail nicht erforscht ist: Verschiedene Erhebungen zeigen, dass es in Deutschland zu Tausenden von Todesfällen pro Jahr durch oftmals vermeidbare unerwünschte Arzneimittelneben- und wechselwirkungen kommt. »Kontakt ist alles«: Daher müsse auch zukünftig alles dran gesetzt werden, den interprofessionellen Austausch zu stärken, sagten Wille und Weißenborn.

Ob pharmakokinetische oder pharmakodynamische Interaktionen: Möglichkeiten der Wechselwirkung existieren wie »Sand am Meer«. Im Rahmen der interaktiven Fortbildung diskutierten die Teilnehmer die Gefahren typischer Fallbeispiele der Verordnung ausgewählter Arzneistoff-Kombinationen sowie Alternativen und Lösungsstrategien.

Egal, ob es darum geht, ein Medikament abzusetzen oder es durch ein anderes zu ersetzen beziehungsweise gegebenenfalls die Dosierung zu ändern: »Zumeist ist Pragmatismus gefragt«, hieß es in Bremen. »Der interdisziplinäre Austausch lohnt sich«, konstatierten die Initiatoren und Teilnehmer, die mit Blick auf die gemeinsame Veranstaltung von einem »Beitrag zur lokalen Vernetzung« sprachen.

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