Kommt doch noch die Erhöhung des Fixums? |
| Lukas Brockfeld |
| 10.11.2025 14:00 Uhr |
Mit Ates Gürpinar war ein weiterer Vertreter der Bundespolitik zu Gast. Gürpinar ist Berichterstatter für Apotheken der Partei »Die Linke« und betonte gleich zu Beginn seines Beitrags, dass ihm die Offizinen besonders am Herzen liegen. Als Kind habe er eine Apothekerin als Nachbarin gehabt und früh gemerkt, wie wichtig sie für die Menschen und das Miteinander in der Nachbarschaft gewesen sei.
Ates Gürpinar übte Kritik an der Bundesregierung. / © PZ/Brockfeld
Gürpinar sprach sich für ein vollständiges Verbot des Versandhandels aus. »Wenn ich den Beruf des Apothekers und die Arzneimittelversorgung ernst nehme, dann brauche ich dafür jemanden, der sich auskennt und der die Menschen vernünftig berät. Deswegen bin ich gegen Apothekenketten und gegen den Versandhandel«, betonte der Oppositionspolitiker.
Der schwarz-roten Koalitionsvertrag sei mit Blick auf die Apotheken gut gewesen. Er habe selbst gestaunt, dass er mit Blick auf die Apotheken auf einmal die Positionen der CDU teilte. »Doch ausgerechnet bei den Apotheken hat sich offenbar die SPD durchgesetzt«, klagte der Bundestagsabgeordnete.
Die im Koalitionsvertrag versprochene Erhöhung des Apothekenfixums sei unbedingt notwendig. Er habe kein Verständnis dafür, dass sich die Verhandler von Union und SPD offenbar kaum Gedanken über die Finanzierbarkeit ihrer Vorhaben gemacht hätten. »Es ist ein großes Problem, wenn Politiker Dinge versprechen, die sie dann nicht halten können. Das schadet ihrer Glaubwürdigkeit enorm«, sagte Gürpinar.
Seine eigene Partei wolle zwar auch deutlich mehr in den Gesundheitssektor investieren, erkläre aber, wo das Geld herkommen soll. »Wir brauchen eine andere Finanzierung des Gesundheitswesens. Alle Menschen sollten in ein solidarisches System einzahlen«, forderte Gürpinar. Er sei daher grundsätzlich gegen Beitragsbemessungsgrenzen und wolle auch andere Quellen zur Finanzierung des Gesundheitssystems heranziehen. Bei der Bemessung der Krankenkassenbeiträge sollte das gesamte Einkommen, also beispielsweise auch Einnahmen aus Mieterträgen, berücksichtigt werden.