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Screening

Koloskopie in Studie weniger effektiv als erhofft

Werden Menschen zwischen 55 und 64 Jahren zur Darmspiegelung (Koloskopie) eingeladen, senkt das ihr Risiko für Darmkrebs. In einer großen Studie blieb die Effektivität der Screeningmethode aber hinter den Erwartungen zurück. Daraus gilt es jetzt, Lehren zu ziehen.
AutorKontaktAnnette Rößler
Datum 21.10.2022  14:00 Uhr

Viele Caveats schränken Aussagekraft ein

Um das tatsächlich aus dieser Studie abzuleiten, hat sie aber noch zu viele weitere Caveats. Eines davon ist eine auffällig hohe Darmkrebs-Erkennungsrate bei den Koloskopien in Polen. Dies lasse sich laut den Autoren womöglich damit erklären, dass sich in diesem Land Personen, die bereits selbst den Verdacht hatten, dass sie an Darmkrebs erkrankt sein könnten, verstärkt zur Teilnahme an dem Screening bereit erklärt hätten. Sollte das der Fall gewesen sein, hätte das die Ergebnisse zuungunsten des Screenings verfälscht.

Eine weitere Einschränkung ist die für eine Studie zur Krebsentstehung relativ kurze Nachbeobachtungszeit von zehn Jahren. Die Autoren vermuten zu Recht, dass die Vorteile der Koloskopie über einen längeren Zeitraum wahrscheinlich deutlicher sichtbar würden.

Schließlich weist eine Gruppe um Dr. Jason Dominitz von der Veterans Health Administration in Washington DC in einem begleitenden Editorial auch noch darauf hin, dass die Qualität der Koloskopien in dieser Studie womöglich nicht überall gleich gut war. Laut einer früheren Publikation hätten 29 Prozent der NordICC-Studienärzte eine ADR unter 25 Prozent gehabt.

Somit lässt sich zusammenfassend sagen, dass der hier gesehene Vorteil durch die Koloskopie als Screeningmethode in seinem Ausmaß wahrscheinlich eine Unterschätzung darstellt. Um das Potenzial besser auszuschöpfen, sind Maßnahmen zur Verbesserung der Teilnahmerate vonnöten – auch in Deutschland, wo sich Frauen zwischen 55 und 64 Jahren und Männer zwischen 50 und 64 Jahren innerhalb von zehn Jahren zweimal einer Koloskopie zur Darmkrebs-Früherkennung unterziehen können. Laut einer Auswertung des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi) nahmen dieses Angebot zwischen 2009 und 2018 lediglich 35 Prozent der Männer und 47 Prozent der Frauen wahr (DOI: 10.20364/VA-20.02). Überaus wichtig ist zudem, dass diejenigen Ärzte, die Darmspiegelungen machen, dabei über genügend Erfahrung verfügen.

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