Kollaps der Apotheken befürchtet |
Tatjana Zambo, Präsidentin des Landesapothekerverbandes Baden-Württemberg, verweist auf die Schätzung der Treuhand Hannover und erklärt: »Der Großteil der Apotheken in Baden-Württemberg und in Deutschland war bereits vor dem Urteil des BGH betriebswirtschaftlich mehr als auf Kante genäht. Der Skonto-Deckel des BGH verschärft für diese Apotheken nun die Situation erneut und dramatisch – hin zu einem unerträglichen und betriebswirtschaftlich nicht mehr darstellbarem Maß.« Die Bundesregierung müsse das Versorgungssystem der Apotheken mit einem Rettungsschirm vor dem Kippen bewahren.
Ähnlich wie die Treuhand-Hannover rechnet auch der Bundesverband Deutscher Apothekenkooperationen (BVDAK) mit erheblichen Mehrkosten für die Offizinen: »Wird das Urteil durchgängig umgesetzt, wovon zumindest zum jetzigen Zeitpunkt ausgegangen werden muss, verliert jede Apotheke mehrere zehntausende Euro. Für einen nicht unerheblichen Teil der Apotheken unserer Mitglieder ist dies unbestritten existenzbedrohend.« Der Verband fordert vom Gesetzgeber ein sofortiges Aussetzen des Kassenabschlags. Andernfalls sei die die flächendeckende Versorgung mit Arzneimitteln in ihrer bisherigen Form nicht mehr aufrechtzuerhalten.