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Beobachtungsstudie

Koffein-Metabolit bremst möglicherweise Kurzsichtigkeit

Eine orale Therapie mit 7-Methylxanthin könnte bei Kindern das übermäßige Längenwachstum des Augapfels hemmen und dadurch das Fortschreiten einer Kurzsichtigkeit bremsen. Hinweise liefert eine dänische Beobachtungsstudie.
AutorKontaktLaura Rudolph
Datum 05.09.2022  13:00 Uhr

Ist der Augapfel zu lang, bündelt sich das Licht vor statt auf der Netzhaut: Kurzsichtigkeit (Myopie) resultiert. Betroffene sehen nur noch in der Nähe scharf. Häufig tritt Kurzsichtigkeit bereits im Alter von sechs oder sieben Jahren auf. Üblicherweise schreitet die Fehlsichtigkeit, für die es bislang keine Kausaltherapie gibt, bis zur späten Jugend fort.

Der Koffein-Metabolit 7-Methylxanthin (7-MX) könnte bei oraler Gabe die übermäßige Achsenverlängerung des Augapfels und damit die Krankheitsprogression bei Kindern verlangsamen. Darauf deuten vorläufige Ergebnisse einer dänischen Beobachtungsstudie hin, die kürzlich im Fachjournal »British Journal of Ophthalmology« erschienen ist.

Ein Forschungsteam um Dr. Klaus Trier vom International Myopia Institute in Kopenhagen analysierte Krankenakten von insgesamt 711 Kindern zwischen sieben und 15 Jahren, die zwischen Juni 2000 und Januar 2021 in einer Augenklinik in Dänemark wegen Kurzsichtigkeit behandelt wurden. 624 Kinder nahmen bis zu 1200 mg 7-MX täglich oral ein (durchschnittlich 470 mg), 87 Kindern nahmen kein 7-MX. Die Forschenden ermittelten für alle Kinder jeweils die Achsenlänge des Augapfels sowie das Ausmaß der Fehlsichtigkeit zu Beginn der Behandlung bis zum Ende der durchschnittlich dreieinhalb Jahre andauernden Beobachtungszeit.

Auf der Grundlage dieser Werte schätzten die Forschenden, dass die Kurzsichtigkeit eines durchschnittlichen Siebenjährigen mit anfangs -2,53 Dioptrien in den nächsten sechs Jahren ohne Behandlung um -3,49 Dioptrien zunehmen würde. Nimmt dieses Kind täglich 1000 mg 7-MX oral ein, würde sich dessen Kurzsichtigkeit im selben Zeitraum lediglich um -2,65 Dioptrien erhöhen. Die Achsenlänge des Augapfels würde ohne Behandlung innerhalb von sechs Jahren um 1,8 mm wachsen, unter 7-MX-Behandlung jedoch nur 1,63 mm, ergab die Modellrechnung.

Für einen durchschnittlichen Elfjährigen berechneten die Forscher, dass die Kurzsichtigkeit unter 7-MX-Behandlung um durchschnittlich -1,43 Dioptrien in den nächsten sechs Jahren zunehmen würde, ohne Behandlung um -2,27 Dioptrien. Die Achsenlänge würde um 0,84 mm (versus 1,01 mm) zunehmen. Dabei gingen höhere Dosen von 7-MX mit tendenziell höherem Therapieeffekt einher, so die Forschenden. Keines der behandelten Kinder hatte Nebenwirkungen.

Fazit: Die orale Einnahme von 7-MX war in dieser Stichprobe kurzsichtiger Kinder mit einem geringeren Fortschreiten der Achsenverlängerung und damit der Kurzsichtigkeit verbunden. Eine Beobachtungsstudie kann jedoch lediglich eine Korrelation, aber keine Kausalität zeigen.

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