Kochen gegen Depressionen |
| Jennifer Evans |
| 21.01.2025 07:00 Uhr |
Therapie à la carte: Beim Kochen bekommt die Seele wieder Lebensappetit. / © Adobe Stock/Seventyfour
Wie die Ernährungsmedizin als ergänzende Behandlung Patienten mit Depressionen und Essstörungen unterstützen kann, war Untersuchungsgegenstand einer Studie um die Professorin Dr. Dr. Sabrina Mörkl von der Abteilung für medizinische Psychologie, Psychosomatik und Psychotherapie der Medizinischen Universität Graz.
Hinter Ernährungsmedizin steckt unter anderem der Gedanke, gesundes Essen mit positiven Kocherlebnissen und Ernährungspsychiatrie zu verknüpfen. Wie sich herausstellte, bietet dieser ganzheitliche Ansatz einen Mehrwert für die stationäre Behandlung psychischer Störungen wie Depressionen oder Essstörungen.
Von insgesamt 39 Psychiatriepatienten, die an der Studie teilnahmen, gaben im Nachgang von entsprechenden Kochworkshops 90 Prozent an, dass sie diese Workshops zur Genesung weiterempfehlen würden. Signifikante Verbesserungen beobachten die Betroffenen nach eigenen Angaben bei ihrer Stimmung, Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit und Müdigkeit. Dabei zeigten Patienten mit Depressionen Verbesserungen in fast allen der Stimmungsskalen, während sich bei Patienten mit Essstörungen vor allem die Traurigkeit verbesserte.
Das Forscherteam kommt zu dem Schluss, dass Kochworkshops eine machbare und akzeptable Zusatztherapie in der stationären biopsychosozialen Behandlung sein könnten. Und Ernährungsmedizin zudem das Potenzial habe, nachhaltige Veränderungen des Lebensstils zu bewirken, welche sich dann langfristig positiv auf die körperliche und geistige Gesundheit Betroffener auswirke.