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Apotheken-Protest in Münster

Kittelmeer am Prinzipalmarkt

In Münster beteiligten sich über 1000 Menschen am Apotheken-Protesttag. Bei der Kundgebung vor dem Rathaus verliehen die Demonstrierenden ihren Forderungen, zum Beispiel nach einem höheren Honorar, lautstark Nachdruck.
Juliane Brüggen
15.06.2023  11:30 Uhr

Apotheken am Kipppunkt

»Das System muss wieder mit vernünftigen Finanzmitteln ausgestattet werden«, sagte Thomas Rochell, Vorstandsvorsitzender des Apothekerverbandes Westfalen-Lippe (AVWL), im Gespräch mit der PZ. »Wir sind am Kipppunkt. Wenn sich nichts ändert, werden immer mehr Apotheken verschwinden.« Die Statistiken untermauern diese Prognose. Seit Jahren sinkt die Apothekenzahl in Deutschland. Allein in den vergangenen 15 Jahren haben laut Rochell etwa 4000 Betriebsstätten schließen müssen. »Das passiert nicht, weil die Apotheke ein so lukratives Geschäft ist«, betonte er. Dies hatte ein im Vorfeld veröffentlichtes Faktenblatt des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) suggeriert, das die steigenden Umsätze von Apotheken hervorhob. Die Realität sei jedoch eine andere, betonte Rochell – Durchschnittsumsatz und Ertrag seien eben nicht das Gleiche. »Ich wünsche mir eine ehrliche Auseinandersetzung mit der Situation in der Apotheke, einen faktenbasierten Austausch mit dem Minister.«

Neben der Honorarerhöhung bräuchten Apotheken mehr »Beinfreiheit«, um die Lieferengpässe zu handhaben. Niemand sollte eine Null-Retaxation befürchten müssen. Auch der »bürokratische Wahnsinn« müsse endlich ein Ende finden.

Von der Resonanz auf die Protestaktion zeigte sich Rochell überwältigt. Über 1000 Teilnehmende waren erschienen, etwa 90 Prozent der Apotheken hatten ihre Teilnahmebereitschaft bekundet. »Hier wird ein Zeichen gesetzt. Wenn das vom BMG nicht erkannt wird, weiß ich nicht, was in diesem Land mit der Politik los ist.« Sollte der Protesttag keine Früchte tragen, sei man für weitere Proteste bereit.

Der Protest ist auch für Jan Harbecke, Vorstandsmitglied des AVWL, ein wichtiges Signal: »Es geht um die Versorgung der Menschen, und die wollen wir in Zukunft sicherstellen. Dafür braucht es eine gesunde Apotheke vor Ort.« Die aktuelle Politik führe dazu, dass Zeit am Patienten fehle und stattdessen auf Bürokratie, Lieferengpässe und andere Baustellen verwendet werden müsse. Der Druck sei massiv.

Startpunkt des Protestzuges war eine der Notdienstapotheken.  / Foto: PZ/Juliane Brüggen
Auf der Bühne vor dem Rathaus sprach unter anderem Thomas Rochell, Vorstandsvorsitzender des Apothekerverbandes Westfalen-Lippe zu den Protestierenden. / Foto: PZ/Juliane Brüggen
Johannes Jokiel, PhD-Student, animierte zu lautstarken Protesten. / Foto: PZ/Juliane Brüggen
Es waren viele kreative Plakate zu sehen. / Foto: PZ/Juliane Brüggen
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