Kinder wohl keine Treiber der Coronavirus-Ausbreitung |
Die Rolle von Kindern bei der Verbreitung des Coronavirus spielt eine entscheidende Rolle bei der Wiedereröffnung von Kitas und Grundschulen. / Foto: Getty Images/Westend61
Das sagte Professor Dr. Klaus-Michael Debatin, Ärztlicher Direktor der Kinderklinik am Universitätsklinikum Ulm, zum Ergebnis der Untersuchung, die am Dienstag in Stuttgart vorgestellt wurde. Für die Studie waren etwa 5000 Menschen ohne Corona-Symptome auf das Virus und auf Antikörper dagegen getestet worden: rund 2500 Kinder unter zehn Jahren und je ein Elternteil. Die Studie wurde bisher noch nicht in einem Fachjournal veröffentlicht.
Im Untersuchungszeitraum von 22. April bis 15. Mai war aktuell nur ein Elternteil-Kind-Paar infiziert. 64 Getestete hatten Antikörper gebildet und weitgehend unbemerkt eine Corona-Infektion durchlaufen, was einer Häufigkeit von 1,3 Prozent entspricht. Darunter befanden sich 45 Erwachsene und 19 Kinder. Kinder in Notbetreuung waren den Ergebnissen zufolge nicht häufiger infiziert als andere. Man habe mit der Studie aber nicht gezielt untersucht, wie infektiös Kinder sind, sagte Professor Dr. Hans-Georg Kräusslich, Sprecher des Zentrums für Infektiologie am Universitätsklinikum Heidelberg. Man könne bei den positiv getesteten Eltern-Kind-Paaren keine grundsätzliche Aussage darüber treffen, wer wen angesteckt hat. Die Rolle von Kindern bei der Verbreitung des Virus spielt eine entscheidende Rolle bei der Wiedereröffnung von Kitas und Grundschulen.
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