KI am Arbeitsplatz: Auf psychische Gesundheit achten |
Alexandra Amanatidou |
14.10.2025 14:00 Uhr |
Wie der Fehlzeiten-Report 2025 zeigt, bewegten sich die krankheitsbedingten Fehlzeiten auch im Jahr 2024 auf einem anhaltend hohen Niveau. So fiel jeder bei der AOK versicherte Beschäftigte im vergangenen Jahr im Durchschnitt 2,3-mal krankheitsbedingt aus. Mit 228 Arbeitsunfähigkeitsfällen (AU-Fälle) je 100 Mitglieder wurde der bisherige Höchstwert aus dem Jahr 2023 von 225 Fällen je 100 Mitglieder noch einmal übertroffen.
Auch im bisherigen Verlauf des Jahres 2025 zeichnet sich wieder ein ähnlich hoher Krankenstand bei den Beschäftigten ab. Haupttreiber dieser Entwicklung sind nach wie vor die Atemwegserkrankungen. »Die Gesamtbilanz des Jahres 2025 wird vermutlich ähnlich hoch ausfallen wie im Vorjahr«, so Schröder. »Das hat vor allem mit Erkältungs- und Grippewellen zu tun.«
Ein weiterer Einflussfaktor für die hohen Krankenstände ist mit hoher Wahrscheinlichkeit die Einführung der elektronischen Krankmeldung. Laut aktuellen Analysen hat diese zu einer vollständigeren Erfassung der Fehlzeiten geführt. Es ist davon auszugehen, dass die Patientinnen und Patienten ihre Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen zuvor nicht an die Krankenkassen weitergeleitet haben.
Zudem sei nach wie vor ein »stetiger Anstieg der psychisch bedingten AU-Fälle« zu verzeichnen. »In den letzten zehn Jahren sind die Ausfalltage wegen psychischer Erkrankungen um 43 Prozent gestiegen«, so Schröder. Im Vergleich zu anderen Erkrankungen sind sie mit langen Ausfallzeiten von durchschnittlich 28,5 Tagen pro Fall verbunden und damit ebenfalls ein »langfristiger Treiber« für die Gesamtkrankenstände. »Wenn wir ein steigendes Problem in Deutschland haben, dann das.«
Eine Langzeitauswertung des WIdO zur Wahrnehmung des eigenen Gesundheitszustands und der arbeitsbezogenen Belastungen zeigt in vielen Bereichen eine deutliche Entspannung. So liegen die Werte für Themen wie Erschöpfung, Wut oder Niedergeschlagenheit jetzt wieder auf dem Niveau von vor der Pandemie. Auch der Anteil der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, denen es schwerfällt, nach der Arbeit abzuschalten, ist mit knapp 18 Prozent im Jahr 2025 deutlich niedriger als mit 31 Prozent im Jahr 2022.
Der Fehlzeiten-Report enthält Statistiken und Analysen zu krankheitsbedingten Fehlzeiten in der Arbeitswelt. Die Berichte untersuchen Themen wie die Ursachen für Fehlzeiten, psychische Erkrankungen oder die Auswirkungen von Arbeitsbedingungen auf die Gesundheit. Der seit 1999 jährlich erscheinende Report betrachtet ein aktuelles Schwerpunktthema aus dem Bereich des Betrieblichen Gesundheitsmanagements genauer. In diesem Jahr war es das Thema KI.