KI am Arbeitsplatz: Auf psychische Gesundheit achten |
Alexandra Amanatidou |
14.10.2025 14:00 Uhr |
Laut des Reports ist nach wie vor ein stetiger Anstieg der psychisch bedingten AU-Fälle zu verzeichnen. / © Getty Images/Ridofranz
Der Einsatz von KI am Arbeitsplatz kann nicht nur die Arbeitsproduktivität erhöhen, sondern auch für Unsicherheit und mentale Belastungen sorgen. »Die Implikationen für die mentale und physische Gesundheit der Mitarbeitenden werden nicht ausreichend betrachtet«, sagte Rahild Neuburger, Forscherin an der Ludwig-Maximilians-Universität München, bei der Pressekonferenz zur Vorstellung der Ergebnisse des AOK-Fehlzeiten-Reports.
Sie mahnte, die mentale Gesundheit der Mitarbeitenden beim Einsatz von KI-Tools im Blick zu behalten. Ihrer Ansicht nach reicht es nicht, nur während der Einführung darauf zu achten, denn KI verändert, verbessert und entwickelt sich ständig weiter. »Es ist eine ständige Transformation und wir müssen die Veränderungen stets im Blick behalten.«
Führungskräfte könnten KI-Tools nutzen, um ihr persönliches Management zu optimieren. So könnte die KI administrative Arbeitsroutinen übernehmen, damit die Chefetagen mehr Zeit für empathische Gespräche haben und ihrem Team mehr Aufmerksamkeit schenken können, so Neuburger. Denn Führungskräfte spielen eine zentrale Rolle bei der Gesundheitsförderung, insbesondere bei psychischen Erkrankungen, sagte Carola Reimann, Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes.
Arbeitgeber müssten die Beschäftigten aber auch stärker in die Einführung von KI-Tools einbinden, etwa indem sie sie entsprechend motivieren und schulen, so Helmut Schröder, Geschäftsführer des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO). KI könne Verunsicherung verursachen. Arbeitgeber müssten Ängste nehmen, um eine bessere Arbeitsatmosphäre zu schaffen.
Die aktuelle Beschäftigtenbefragung des Reports zeigt jedoch, dass nur ein geringer Teil der Befragten Angst davor hat, durch KI ersetzt zu werden. Gar nicht besorgt um ihren Arbeitsplatz sind 66,2 Prozent. Eher besorgt sind 3,7 Prozent und voll und ganz besorgt 1,2 Prozent. Diese Besorgnis ist bei älteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern stärker ausgeprägt. Auch zwischen den Arbeitssektoren gibt es Unterschiede. So ist die Angst im Bereich »Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung« mit 3,4 Prozent gering, in den Geisteswissenschaften hingegen mit 10,3 Prozent relativ groß.