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Impfangebot in Apotheken

Keine Zwischenfälle bei Covid-19-Impfungen

Welche Erfahrungen haben die Apotheker bislang bei der Durchführung von Covid-19-Impfungen gemacht? Stößt das Angebot auf Zuspruch bei den Kunden und besteht seitens der Apothekerschaft Interesse daran, in Zukunft noch weitere Impfungen anzubieten? Das Resümee einer aktuellen Befragung des Beratungs- und Forschungsunternehmens May und Bauer ist positiv.
Jennifer Evans
16.11.2022  12:30 Uhr

Im Rahmen des Infektionsschutzgesetzes hatte das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) speziell geschulte Apothekerinnen und Apotheker dazu ermächtigt, Menschen ab 12 Jahren gegen das Coronavirus zu impfen. Wie sind die ersten Covid-19-Impfungen verlaufen und wie lassen sich generell Impfungen im Alltag einer Offizin leisten? Das Fazit einer digitalen Umfrage unter 1186 Apothekerinnen und Apothekern aus dem September dieses Jahres ist durchaus positiv.

Von den befragten Personen, die über das Daten- und Informationsmedium Deutsches Apotheken Portal an der Umfrage teilnahmen, gaben 27,7 Prozent an, dass in ihrer Apotheke Impfungen durchgeführt werden. Die Gesamtanzahl der Covid-19-Impfungen schätzen sie auf durchschnittlich 110 – dabei lag der niedrigste angegebene Wert bei einer Impfung und der höchste bei 2500. »Dies spiegelt wider, wie groß die Spanne bei der Inanspruchnahme des Impfangebots in der Apotheke ist und in welchem Umfang Impfzentren und Hausärzte entlastet werden konnten«, heißt es von dem Autorenteam des Beratungs- und Forschungsunternehmen May und Bauer – Konzepte im Gesundheitsmarkt. Das sind die beiden Gründer und Geschäftsführer Professor Uwe May und Cosima Bauer sowie Projektleiterin Anissa Schneider-Ziebe.

Apotheker stärken ihr heilberufliches Profil

Bei der Durchführung der Covid-19-Impfungen fühlten sich die meisten Apothekerinnen und Apotheker kompetent und sicher. Das bestätigten 86,4 Prozent von ihnen. In 98,4 Prozent der Fälle verliefen die Impfungen laut der von Pfizer unterstützten Erhebung problemlos ab. Und 88,6 Prozent der Pharmazeuten hatten zudem das Gefühl, dass diese Tätigkeit ihre heilberufliche Kompetenz in der Kundenwahrnehmung stärkt. Passend dazu waren die Hauptbeweggründe für viele auch, auf diese Weise zur Gesundheitsversorgung und Prävention beizutragen (75,4 Prozent) und dadurch ihr heilberufliches Profil zu stärken (64,6 Prozent).

Mit gut 60 Prozent ist ein Großteil der geimpften Personen bislang 60 Jahre oder älter. Das bestätigten 35,3 Prozent der Befragten. Ein weiteres knappes Drittel hat nach eigenen Angeben etwa zur Hälfte Über-60-Jährige geimpft. Die Initiative zur Covid-19-Impfung ging in der Hälfte aller Fälle von den Kunden aus. »Somit muss zuvor bekannt gewesen sein, dass das Impfangebot gegen Covid-19 in der Apotheke besteht, und diese Information ist auf Interesse gestoßen«, interpretiert Bauer das Ergebnis. Umgekehrt lasse sich daraus aber auch ablesen, dass die Apotheken-Teams die Leistung oftmals selbst angeboten hätten.

Impflinge waren meist Stammkunden

Ausschlaggebend für die Kunden, das Impfangebot zu nutzen, war das große Vertrauen zu ihrer Vor-Ort-Apotheke – wie auch bei der Grippeschutzimpfung. Laut der aktuellen Ergebung waren rund drei Viertel (74,7 Prozent) der Impflinge Stammkunden der jeweiligen Apotheke.

Gefragt danach, welche weiteren Impfungen die Apotheken in Zukunft noch anbieten sollten, nannten die Befragten allen voran die FSME-Impfung, aber auch die Kombinationsimpfung gegen Tetanus/Diphtherie/Pertussis sowie die Herpes-Zoster- und Pneumokokken-Impfung. Allerdings erlaubt es die Personalsituation nur in rund 67,8 Prozent der Apotheken, in denen die Umfrageteilnehmer arbeiten, künftig im großen Stil zu impfen. Drei Viertel gaben aber an, dass zumindest die Räumlichkeiten relativ problemlos zur Verfügung stünden.

Positive Effekte auf die Gesundheit

Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass Impfungen in Apotheken nicht nur in den bislang untersuchten Projekten, sondern auch darüber hinaus erfolgversprechend wären. Die Pharmazeuten seien grundsätzlich dazu bereit sowie fachlich und logistisch dazu in der Lage, ein qualitativ hochwertiges und niederschwelliges Impfangebot zu schaffen. Mays Bilanz: »In der weiteren Folge dieser präventiven Maßnahmen ergeben sich erhebliche positive Effekte im Hinblick auf die Gesundheit und Lebensqualität der Bevölkerung, die Krankheitskosten der Volkswirtschaft sowie die Ressourcen- und Kapazitätsentlastung des Gesundheitswesens.«

Ob sich auf diese Weise die nationalen Impfquoten in Zukunft den Empfehlungen der WHO annähern könnten, werde entscheidend davon abhängen, ob die Menschen einen einfachen, ortsnahen und schnellen Zugang zur Impfleistung hätten, so May.

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