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STIKO

Keine Corona-Impfempfehlung für alle

Bislang wenig Nachfrage nach Corona-Auffrischung

Bislang wenig Nachfrage nach Corona-Auffrischung

Hausärzte und Apotheken in Sachsen-Anhalt rechnen zum Start der Corona-Impfsaison mit geringer Nachfrage. Die Impfempfehlung sei ohnehin nur für eine sehr kleine Gruppe, sagte der Sprecher des Hausärzteverbandes, Holger Fischer, am Montag der Deutschen Presse-Agentur. In der eigenen Praxis in Quedlinburg merke er gar keine Nachfrage durch Patienten. Nachgefragt sei dagegen die Grippeimpfung. Diese habe bei den meisten Patienten ohnehin eine höhere Akzeptanz, sagte Fischer. Auch der Landesapothekerverband teilte auf Anfrage mit, dass bislang keine großen Bestellungen für Corona-Impfstoff durch die Arztpraxen zu verzeichnen seien.

Die Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Thüringen, Annette Rommel, rechnet ebenfalls mit einer eher moderaten Nachfrage nach Corona-Auffrischungsimpfungen in diesem Herbst. «Wer voriges Jahr davon überzeugt war, lässt sich auch in diesem Jahr wieder impfen», sagte Rommel am Montag auf Anfrage. In ihrer Praxis seien bereits Termine vereinbart worden. «Aber ein Riesenansturm wird das nicht.» Die KV-Chefin betreibt eine Hausarztpraxis in Mechterstädt (Landkreis Gotha).

Kontaktbeschränkungen unwahrscheinlich

Zum Auftakt der diesjährigen Corona-Auffrischimpfungen ließ sich auch Bundesgesundheitsminister Professor Karl Lauterbach impfen. «Die Covid-Infektion ist keine Erkältung, das ist keine Kleinigkeit»,

sagte der SPD-Politiker am Montag in Berlin und rief die von der STIKO angesprochenen Personen auf, sich impfen zu lassen. 

Lauterbach sagte, es sei in diesem Herbst wieder mit sehr vielen Infektionsfällen zu rechnen. Es gebe aber eine breite Immunität in der Bevölkerung. «Wir brauchen auch keine Maßnahmen im Sinne von Kontaktbeschränkungen nach allem, was wir derzeit wissen.» Trotzdem sollte jeder sich auch selbst schützen, wenn er Risikofaktoren trage. «Dazu kann auch die Maskennutzung gehören in Räumen mit vielen Personen, wenn er ein Risiko hat.» Der Minister betonte: «Wir haben alle in der Pandemie mittlerweile gelernt, was es bedeutet, aufeinander Rücksicht zu nehmen.» Er gehe daher davon aus, «dass wir es gemeinsam schaffen werden, auch freiwillig uns gegenseitig zu schützen».

Der amtierende Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Professor Dr. Lars Schaade, sagte, derzeit zirkulierten in Deutschland fast nur Viren der XBB-Sublinien. Es gebe bisher international keine Hinweise, dass diese Varianten mit schwereren Erkrankungsmustern verknüpft wären. 

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