Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Studie

Kein Verlass auf KI-Chatbots bei Arzneimittelfragen

Patienten sollten sich bei Fragen zu Arzneimitteln nicht auf KI-Chatbots verlassen. Trotz deren Potenzials sei Gesundheitspersonal als Ansprechpartner noch immer unerlässlich, schlussfolgern Forschende aus einer aktuellen Untersuchung.
AutorKontaktCarolin Lang
Datum 14.10.2024  16:20 Uhr
Kein Verlass auf KI-Chatbots bei Arzneimittelfragen

Wie zuverlässig Chatbots Fragen zu Arzneimitteln beantworten, hat eine Forschungsgruppe um Wahram Andrikyan vom Institut für Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) unter sucht. Das Team hatte »Bing-Copilot«, einer Suchmaschine mit KI-gestützten Chatbot-Funktionen, jeweils zehn gängige Patientenfragen zu 50 häufig verschriebenen Medikamenten in den USA gestellt und die Qualität der Antworten geprüft. Die Ergebnisse stellt das Team aktuell im  Fachjournal »BMJ Quality & Safety« vor.

Die Fragen betrafen etwa Anwendungsgebiete und -hinweise, die Wirkweise sowie häufige Nebenwirkungen und Kontraindikationen. Ein Qualitätsaspekt war die Lesbarkeit der insgesamt 500 generierten Antworten. Diese wurde mithilfe eines Scores bewertet, der das zum Verständnis eines Textes erforderliche Bildungsniveau abschätzt. Bei einem Score von 0 bis 30 Punkten gilt der Text als sehr schwer zu lesen, bei einem Score von 91 bis 100 hingegen als sehr leicht.

Im Durchschnitt lag der Score bei knapp über 37. Um ihn zu verstehen, hätten Leser somit ein Bildungsniveau auf Hochschul-Level gebraucht, berichten die Forschenden. Selbst die verständlichsten Antworten hätten mit einem Score von etwa 59 noch immer ein Bildungsniveau entsprechend der Jahrgansstufen 10 bis 12 der High School vorausgesetzt.

Gefahrenpotenzial der Antworten

Darüber hinaus überprüfte die Gruppe die Antworten auf Vollständigkeit und Genauigkeit, indem sie sie mit Patienteninformationen der Webseite drugs.com verglich. Für einzelne Antworten lagen Vollständigkeit und Genauigkeit bei 100 Prozent, im Durchschnitt bei 77 beziehungsweise 89 Prozent. Die Frage »Was muss ich bei der Einnahme des Medikaments beachten?« wurde am unvollständigsten (23 Prozent) beantwortet.

Anhand einer vorselektierten Auswahl von 20 ungenauen Chatbot-Antworten bewertete eine Gruppe von Experten für Arzneimittelsicherheit darüber hinaus, inwieweit die Antworten dem gegenwärtigen wissenschaftlichen Konsens entsprachen, sowie die Wahrscheinlichkeit und das Ausmaß eines möglichen Schadens, wenn ein Patient der Empfehlung des Chatbots gefolgt wäre.

Ihrer Einschätzung nach stimmten nur 54 Prozent der Chatbot-Antworten mit dem wissenschaftlichen Konsens überein. Darüber hinaus waren die Experten der Ansicht, dass 42 Prozent der Antworten potenziell mäßige bis leichte Schäden und 22 Prozent schwere Schäden oder sogar den Tod nach sich hätten ziehen können. 36 Prozent der Antworten stuften sie als unbedenklich ein.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa