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Experten raten

Kein Cannabis für Menschen unter 25 Jahren

Kinder- und Jugendmediziner sind mit der Legalisierung von Cannabis gar nicht glücklich. Der Leiter des Deutschen Zentrums für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters rechnet mit einer steigenden Zahl von Abhängigen und verweist auf bundesweit viel zu wenige Therapieplätze und spezifische Präventionsangebote.
AutorKontaktDaniela Hüttemann
Datum 21.02.2025  18:00 Uhr

Einstiegsalter sinkt mit Legalisierung

Mit der Legalisierung steige vor allem der regelmäßige Gebrauch, nicht unbedingt die Quote derer, die die Droge nur einmal ausprobieren. Das zeigten Erfahrungen aus Nordamerika. »Dabei sinkt das Einstiegsalter«, so der Kinder- und Jugendpsychiater. Cannabis ist und bleibt eine Einstiegsdroge, erst recht mit der Legalisierung, auch wenn diese laut Gesetz nur für Erwachsene gilt.

Es zeichne sich bereits ab, dass die Legalisierung auch den Schwarzmarkt beflügele, wenn auch nicht unbedingt für Cannabis. »Im illegalen Markt wird die Marge kleiner. Die Händler bieten stattdessen jetzt Heroin kostenfrei zum Probieren an«, berichtete Thomasius. »Damit hatten wir in den letzten 30 Jahren bei Minderjährigen eigentlich kaum noch Probleme, da Cannabis mit hohen THC-Gehalt die Stellung übernommen hatte – was in diesem Sinne eine positive Entwicklung war, da es weniger tödlich ist als Heroin.«

Cannabis neurobiologisch gefährlicher als Alkohol

Nicht tödlich bedeutet aber nicht harmlos: Genau wie Alkohol sei Cannabis ein hochpotentes Suchtmittel, das neurobiologisch sogar gefährlicher sei, so Thomasius. Regelmäßiger Konsum führe zu ernsthaften körperlichen und psychischen Beeinträchtigungen, nachhaltigen Störungen der altersabhängigen Entwicklung, zu Schulversagen und Ausbildungsabbrüchen, Störungen der Emotionsregulation und des Sozialverhaltens sowie neurokognitiven Einbußen. Erste Anzeichen auf eine Problematik seien dem Suchtexperten zufolge Leistungseinbußen, ein Rückgang der bisherigen Freizeitaktivitäten und Stimmungsschwankungen.

Je geringer das Einstiegsalter, desto höher das Risiko. »Der Zeitpunkt des Erstkonsums entscheidet in erheblichem Maß darüber, ob mit 18 täglich konsumiert wird«, nannte Thomasius eine weitere Erkenntnis aus Studien. Das Gehirn ist bis zu einem Alter von 25 Jahren in einem sehr komplexen Um- und Aufbauprozess, vor allem das Frontalhirn für bewusste, vernünftige Entscheidungen. Einbußen in diesem Alter lassen sich später nicht vollständig kompensieren.

Zudem erhöht sich durch regelmäßigen Cannabiskonsum die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten einer Psychose um etwa den Faktor 3,4. Eine Studie aus Dänemark zeigte, dass fast jeder dritte Schizophrenie-Fall bei Männern im Alter von 21 bis 30 Jahren vermeidbar gewesen wäre, wenn diese kein Cannabis konsumiert hätten. Auch das Risiko für Depressionen und bipolare Störungen steigt, während der IQ sinkt. 

Suchtexperten plädieren dafür, dass Menschen bis zu einem Alter von 25 Jahren gar kein Cannabis konsumieren sollten. Zudem sollte man auch mit Medizinalcannabis bei Jugendlichen äußerst zurückhaltend sein, so Thomasius.

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