Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
E-Rezept-App

Kassen stoppen Bestellfunktion von NFC-Karten in Gematik-App

Eigentlich sollen bald alle Versicherten möglichst unkompliziert einen Zugang zu E-Rezepten erhalten. Die dafür vorgesehene App der Gematik bietet derzeit eine Funktion an, über die Versicherte die NFC-fähige Gesundheitskarte bei den Krankenkassen bestellen können. Die Kassen scheinen damit aber nicht zufrieden zu sein, die Funktion soll bald wieder temporär aus der App verschwinden.
AutorKontaktEv Tebroke
AutorKontaktCharlotte Kurz
Datum 19.08.2021  16:35 Uhr

Patienten sollen künftig ihr elektronisches Rezept zentral über die E-Rezept-App der Gematik verwalten. So das Ziel der Smartphone-Anwendung, die extra zu diesem Zweck von der von Bundesgesundheitsministerium (BMG) kontrollierten Gesellschaft entwickelt wurde. Um die App allerdings vollumfänglich nutzen zu können, bedarf es einer elektronischen Gesundheitskarte (EGK) mit kontaktloser Verbindungsmöglichkeit, einer sogenannten NFC-Schnittstelle. Zudem ist ein persönlicher PIN nötig. Und hier beginnt das Problem: Bislang hat die Mehrzahl der Versicherten noch keine solche Karte. Zwar haben sie einen gesetzlichen Anspruch darauf und können sie bei ihrer Kasse beantragen. Jedoch ist das Prozedere bislang umständlich, weil viele Kassen für die PIN-Abgabe zwecks Authentifizierung ein persönliches Erscheinen des Versicherten in einer Niederlassung verlangen. Die Techniker Krankenkasse (TK) etwa bietet zwei Möglichkeiten: entweder persönlich in einer TK-Kundenberatung oder digital über das Online-Ident-Verfahren im Rahmen der Registrierung für die elektronische Patientenakte (EPA).

In jedem Fall müssen die Patienten die Karte aktiv beantragen, die Kassen kommen nicht von sich aus auf ihre Versicherten zu. Daher hält sich die Zahl der Besitzer NFC-fähiger Karten bislang in Grenzen. Das wollte die Gematik offenbar nun ändern – sehr zum Ärger der Kassen.

Mit einem App-Update hat die Gematik am 17. August 2021 für Anwender eine »kleine Hilfe« für das Bestellen von elektronischen Gesundheitskarten bei ihrer Krankenkasse eingebaut. Unter dem Hinweis: »Wie erhalte ich eine neue Gesundheitskarte?« Heißt es: »Hier hilft Ihnen Ihre Krankenkasse.« Klickt man auf »Mehr erfahren«, öffnet sich ein Bestellfenster »Neue Gesundheitskarte beantragen«. Nach Auswahl der entsprechenden Kasse sowie der Angabe der Versichertennummer kann der Patient eine E-Mail erstellen und die Karte sowie die zugehörige PIN beantragen. Laut Gematik soll so die Hürde der Beantragung gesenkt werden. »Vor dem Hintergrund, dass für Versicherte ein gesetzlicher Anspruch auf den Erhalt einer NFC-fähigen EGK durch ihre Krankenkasse besteht, darf kein ›E-Rezept-Williger‹ im Regen stehen gelassen werden«, erklärte die Gematik auf Nachfrage der PZ. 

Doch die neue Funktion scheint den Kassen nicht zu gefallen: Der PZ erklärte der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), dass dieses Thema am gestrigen Mittwoch auf der Gesellschafterversammlung der Gematik diskutiert wurde. Zwar heißt es: »Es wurde vereinbart, dass gemeinsam mit dem GKV-Spitzenverband und den Krankenkassen beraten wird, wie die Bestellung einer NFC-EGK von der E-Rezept-App unterstützt werden kann.« Allerdings scheint die jetzige Lösung zunächst wieder vom Tisch zu sein, denn der GKV-Spitzenverband erklärte weiter: »Bis dahin soll die Funktion aus der App entfernt werden.« Derzeit ist die Bestellmöglichkeit in der App zwar noch enthalten, soll aber laut Verbandssprecher mit dem nächsten App-Update voraussichtlich im September wieder verschwinden – solange bis die Kassen sich mit der Gematik geeinigt haben. Was die Gründe für den geplanten Stopp betrifft, hielt sich der Sprecher gegenüber der PZ bedeckt. Nur so viel: Die Kassen sollen Bedenken etwa beim Datenschutz gehabt haben.

Gematik sieht keine Datenschutzprobleme

Die Gematik ergänzt hierzu auf PZ-Nachfrage zwar, dass die Gesellschafterversammlung dem Angebot der Bestellfunktion der Karte in »großem Einvernehmen« zugestimmt hat. Allerdings sieht sie hierbei, anders als die Kassen, keine Probleme. Denn die E-Rezept-App komme bei der Bestellnachricht lediglich vorbereitend mittels eines Textvorschlags zum Einsatz. Die Nachricht werde vom eigenen E-Mail-Client des Versicherten an die Krankenkasse gesendet, so die Gematik. »Nach Auffassung der Gematik bringt dieser Vorgang keine datenschutzrechtlichen Besonderheiten oder Probleme mit sich. Dieser Auffassung ist die Gesellschafterversammlung gefolgt.«

Und weiter erklärte die Gematik der PZ: »Die Funktion wird nicht entfernt, sondern voraussichtlich Mitte September temporär deaktiviert, um in Abstimmung mit den Krankenkassen redaktionelle Anpassungen zur bestmöglichen Kartenbestellung für die Versicherten einzuarbeiten. Die Funktion wird danach verbessert wieder zur Verfügung stehen.«

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa