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Protestaktion

Kassen haben kein Verständnis für Apothekenstreik

Wegen drohender Honorarkürzungen startet am heutigen Mittwoch die geplante Protestaktion der Apotheken im Saarland, Schleswig-Holstein, Hamburg und Brandenburg. Für die Krankenkassen ist der Streik nicht nachvollziehbar. Der GKV-Spitzenverband weist zurück, dass es keine Honorarerhöhung für Apotheken gegeben habe und behauptet, dass mit jeder Preiserhöhung für Medikamente auch die Honorare steigen würden. 
Melanie Höhn
dpa
19.10.2022  10:15 Uhr

Aus Protest gegen drohende Honorarkürzungen schließen am heutigen Mittwoch ab 12 Uhr die Apotheken im Saarland, in Schleswig-Holstein, Hamburg und Brandenburg. ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening kritisierte, dass das Apothekenhonorar zuletzt vor zehn Jahren angepasst worden sei. Und nun solle es ab Januar 2023 sogar um 120 Millionen pro Jahr gekürzt werden – trotz Inflation und steigender Kosten für Personal und Energie. »Die Apotheken brauchen Entlastung, keine weitere Belastung«, sagte sie am Dienstag in Berlin.

Die Kassen wiesen zurück, dass es zuletzt keine Honorarerhöhung für Apotheken gegeben habe. Bei verschreibungspflichtigen Mitteln erhielten sie neben einem festen Betrag pro abgegebenem Medikament als Honorar 3 Prozent des Abgabepreises. »Mit jedem neuen und teureren Medikament, mit jeder Preiserhöhung erhöhen sich auch die Honorare, die die Krankenkassen an die Apotheken zahlen. Monat für Monat und Jahr für Jahr«, sagte ein Sprecher des GKV-Spitzenverbands. Für rezeptfreie Medikamente wie Kopfschmerztabletten legten die Apotheken die Preise in der Regel selbst fest.

»Das Maß ist mehr als voll«

Die Gesetzespläne von Bundesgesundheitsminister Professor Karl Lauterbach (SPD) zum Ausgleich eines Milliardendefizits bei den Kassen im nächsten Jahr sollen voraussichtlich am morgigen Donnerstag im Bundestag beschlossen werden. Der Entwurf sieht für zwei Jahre einen höheren Abschlag bei Honoraren für Apotheken vor. Zum Paket gehören daneben unter anderem auch eine Beitragsanhebung, ein zusätzlicher Bundeszuschuss, ein Abbau von Finanzreserven bei den Kassen sowie ein Beitrag der Pharmabranche. 

»Das Maß ist mehr als voll. Wir brauchen eine Honorarerhöhung statt einer Honorarkürzung, um auch in Zukunft für unsere Patientinnen und Patienten da zu sein. Wenn Karl Lauterbach seine Politik des Kahlschlags so fortführt, wird es die Apotheke vor Ort, wie wir sie jetzt kennen, nicht mehr geben«, warnte Susanne Koch, Vorsitzende des Saarländischen Apothekervereins. Im Saarland streiken etwas mehr als 270 Apotheken.

Notdienst bleibt gewährleistet

Auch Olaf Behrendt, Vorsitzender des Brandenburger Apothekerverbands, kritisierte das Spargesetz. »Dieser Gesetzentwurf von Bundesgesundheitsminister Lauterbach ist der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt«, sagte er. »Die Energiepreise explodieren, die Inflation galoppiert, die Nebenkosten steigen und zehn Jahre keine Honoraranpassung bei den Apotheken.« Diese Kürzung könne dazu führen, dass weitere Apotheken schließen müssten, weil sich das Geschäft nicht mehr lohne, warnte der Stellvertretende Geschäftsführer und Pressesprecher des Apothekerverbands Brandenburg, Mathias Braband-Trabandt. Seit der letzten Honoraranpassung im Jahr 2013 hätten bereits 22 Brandenburger Apotheken geschlossen, davon allein 12 in diesem Jahr. Damit würden für die Patienten gerade in ländlichen Gebieten die Wege zur nächstgelegenen Apotheke länger. Nach Angaben des Verbands gibt es in Brandenburg rund 560 Apotheken. Der Verband rechnet mit einer großen Beteiligung im ganzen Land. »Wir haben dazu Rückmeldungen aus allen Regionen«, so Braband-Trabandt. Der Notdienst bleibt aber gewährleistet.

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