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Antipsychotika

Karrierestart bei Meningitis

Neuroleptika aus der Klasse der Phenothiazine könnten eines Tages eine neue Therapieoption für die Bekämpfung von Infektionen mit dem Bakterium Neisseria meningitidis darstellen. Trifluoperazin und ähnliche Derivate konnten eine schwere Meningokokken-Infektion bei Mäusen in einer Untersuchung jedenfalls bekämpfen.
Sven Siebenand
25.03.2019  17:00 Uhr

In »Nature Microbiology« hat ein Team um Dr. Kevin Denis vom Forschungsinstitut Cochin in Paris entsprechende Ergebnisse heute veröffentlicht. Klinische Studien, die zeigen, dass Phenothiazine auch beim Menschen effektiv und sicher genug sind, um die schweren Infektionen zu behandeln, stehen jedoch noch aus.

Das Bakterium Neisseria meningitidis kann Organe schädigen. Es kann die Blut-Hirn-Schranke überwinden und infolgedessen eine Gehirnhautentzündung verursachen. Mittlerweile weiß man, dass mehrere Bakterien mithilfe ihrer kleinen Fortsätze (Pili) zusammenklumpen und sich an der Innenseite von Blutgefäßen festsetzen können, was potenziell lebensbedrohlich sein kann. Antibiotika schaffen es oft nicht, diese Verbünde wieder aufzulösen.

Die Wissenschaftler in Frankreich haben zunächst zeigen können, dass die eingesetzten Phenothiazine in der Lage sind, N. meningitidis davon abzuhalten, die Pili für diesen Zweck einzusetzen. Danach haben sie auch in Versuchen mit Mäusen belegen können, dass ähnliche Phenothiazin-Dosen, wie sie beim Menschen zum Einsatz kommen, dazu führten, dass die Verklumpung der Bakterien und das Anheften an die Blutgefäße unterblieb. Wie die Forscher vermuten, ändern Phenothiazine die Aktivität des NADH-Ubiquinon-Oxidoreduktase-Komplexes und verhindern so den Aufbau eines Natrium-Gradienten, den die Bakterien für ihre Pili-Tätigkeit aber benötigen.

Die Wissenschaftler haben noch eine andere Entdeckung gemacht: Wurde den Tieren ein zusätzliches Standard-Antibiotikum verabreicht, war die Wirkung noch besser. Diese Erkenntnis passt gut mit früheren Ergebnissen zusammen, die zeigen, dass Phenothiazine nicht bakterizid wirken.

Möglicherweise beschränkt sich die neu entdeckte Wirkung der Phenothiazine nicht nur auf den Einsatz bei von N. meningitidis verursachten Infektionen. Auch andere Erreger haben kleine Fortsätze, sodass weitere Infektionen damit potenziell behandelbar sein könnten.

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