Kammer sieht Schließung am 2.10. kritisch |
Alexander Müller |
24.09.2023 15:00 Uhr |
Aus Sicht der Kammer sind die angekündigten Praxisschließungen dagegen ein weiterer Grund, warum die Apotheken am 2. Oktober geöffnet sein müssen. Ihnen komme dann bei der ordnungsgemäßen Versorgung der Bevölkerung eine noch zentralere Bedeutung zu.
ABDA-Präsidentin Gabriele Overwiening zufolge bestünde bei einem gemeinsamen Protest zudem die Gefahr, dass die mediale Aufmerksamkeit vor allem auf den Arztpraxen liegen würde und die Interessen der Apotheken eher hinten runterfallen würden. Die ABDA will im Rahmen des Deutschen Apothekertags (DAT) weitere Protestmaßnahmen verkünden. Deren Umfang dürfte auch vom Auftritt von Bundesgesundheitsminister Professor Karl Lauterbach (SPD) beim DAT abhängen.
Während der Rede des Ministers am 27. September sollen die Apotheken geschlossen bleiben. Dies ist als verlängerte Mittagspause rechtlich unkritisch, geht einigen Apothekern als nächste Eskalationsstufe aber nicht weit genug.
Trotzdem hat selbst Stefan Hartmann, Vorsitzender des Bundesverbands Deutscher Apothekenkooperationen (BVDAK), davor gewarnt, dass die sich die Apothekerschaft in »Mikro-Streiks« zersplittert. »Wir brauchen Geschlossenheit – alles andere schadet dem gemeinsamen Ziel«, so der Apotheker aus München. Der 14. Juni sei ein »beeindruckendes Erlebnis für die Apothekenteams, aber eben auch für die breite Öffentlichkeit gewesen. »Ein geballtes, gemeinsames Auftreten ist wichtig, damit sich Politik und Öffentlichkeit weiterhin für uns einsetzen«, so Hartmann.