Zum Jubiläum der Aidshilfe Frankfurt gab es einen Festakt im Frankfurter Rathaus mit (v. l. n. r.): Dr. Robin Brünn, Vorstandsmitglied der LAK Hessen, Vorstandsmitglied der Aidshilfe Frankfurt und PTA René Kreibich sowie Nico Kraft, Inhaber der Süd-Apotheke Frankfurt. / © LAK Hessen
Anlässlich des 40-jährigen Bestehens der Aidshilfe Frankfurt fand ein feierlicher Empfang im Rathaus der Stadt Frankfurt am Main statt, bei dem auch die Landesapothekerkammer Hessen dem Verein gratulierte. »Der beharrliche und empathische Einsatz der Aidshilfe hat seit Jahrzehnten eine zentrale Bedeutung für die Beratung und Unterstützung von Menschen mit HIV in der gesamten Rhein-Main-Region. Sie ist ein verlässlicher Anlaufpunkt für HIV-Patientinnen und -Patienten sowie Partner der Apotheken vor Ort, die wiederum die Beratung zu Therapietreue und Wechselwirkungen vornehmen«, sagte Robin Brünn, Vorstandsmitglied und Vertreter der Landesapothekerkammer Hessen beim Festakt.
Zwar habe die Aids-Erkrankung heute einiges von ihrem einstigen Schrecken verloren und es werde erfolgreich über die Infektion mit HIV aufgeklärt. Dennoch würden die Patienten noch immer Vorurteilen begegnen und Ausgrenzung erfahren, was die Arbeit der Aidshilfe Frankfurt so bedeutend und wertvoll mache, so die Pressemitteilung der LAK Hessen.
»Die Aidshilfe bleibt unverzichtbar. HIV ist nicht verschwunden, und Stigmatisierung leider auch nicht. Die Stadt Frankfurt wird weiterhin fest an der Seite der Aidshilfe stehen, denn unsere Vielfalt ist ein Wert, den wir gemeinsam schützen und stärken«, sagte Mike Josef (SPD), Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt bei der Veranstaltung laut einer Pressemitteilung der Stadt. »Die mit der Krankheit einhergehende kollektive Angst führte auch zu einer Solidarisierung mit den Infizierten und Kranken«, sagte demnach Christian Setzepfandt, Vorstandssprecher der AHF und ehrenamtlicher Stadtrat. Er betonte, dass die Frankfurter Aidshilfe aus einem »Wir-Gefühl« entstanden sei.
Auch die Aidshilfe Baden-Württemberg feiert dieses Jahr ihr 40-jähriges Bestehen. Der baden-württembergische Gesundheitsminister Manne Lucha gratulierte dem Verein und betonte, dass dessen Arbeit weiterhin wichtig sei: »Wir möchten uns auch zukünftig dafür einsetzen, die Strukturen zur Bekämpfung von HIV und Aids und den Zugang zu gerechter und diskriminierungsfreier Prävention zu ermöglichen und zu erleichtern«, sagte Lucha laut einer Pressemitteilung des Landes Baden-Württemberg. »Im Hinblick auf wieder steigende Zahlen bei HIV-Neuinfektionen ist insbesondere Aufklärungs- und Präventionsarbeit bei Jugendlichen wichtig, um die Gesundheitskompetenz zu steigern und der Weiterverbreitung von sexuell übertragbaren Infektionen und HIV entgegenzutreten«, so Lucha.
Dies sei dringend nötig, denn die finanziellen und organisatorischen Herausforderungen in der weltweiten Bekämpfung von HIV, beispielsweise das für kommendes Jahr angekündigte Ende von UNAIDS, dem Programm der Vereinten Nationen gegen HIV/Aids, würden die Errungenschaften der letzten Jahrzehnte drohen.
»Das Land Baden-Württemberg fördert die Aidshilfen und Checkpoints trotz angespannter Haushaltslage und dadurch nötiger Einsparungen in vielen Bereichen, um niedrigschwelligen Zugang zu Beratungen, Testungen und Hilfen zu ermöglichen«, so die Pressemitteilung weiter. Auch der Geschäftsführer der Aidshilfe Baden-Württemberg Claudius Desanti sagte, dass der Verein nur durch die Unterstützung vom Land und Kommunen, weiterhin Neuinfektionen, aber auch Angst und Stigmatisierung effektiv verhindern kann.
Die Aidshilfe Baden-Württemberg ist der Landesverband der baden-württembergischen Aidshilfen, der Beratungsstelle KOSI.MA und des Vereins aktHivplus. Diese sind eigenständige und unabhängige Organisationen, die sich für »Solidarität und Akzeptanz von Menschen mit HIV oder Aids« engagieren und in der Prävention von HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen tätig sind. Auch die Aidshilfe Frankfurt ist eine unabhängige, parteipolitisch ungebunden Organisation, die 1985 gegründet wurde, um Betroffene zu unterstützen. Sie bietet »konkrete Hilfsleistungen und Problemlösungen« sowie »vielfältige zielgruppenspezifische Angebote«. Auch weitere Vereine wie die Aidshilfe Karlsruhe oder die Aidshilfe Nürnberg werden dieses Jahr 40 Jahre alt. Der Dachverband Deutsche Aidshilfe ist noch älter. Er wird dieses Jahr 42.