Kaliumnitrat fliegt raus |
Da die Silbernitrat-Lösung auf Wunden angewendet wird, ist Wasser für Injektionszwecke zu verwenden. / © DAC/NRF
Seit 1998 gibt es die NRF-Vorschrift Silbernitrat-Lösung 0,5 % / 1 % (NRF 11.98). Sie wurde vom DAC/NRF ohne Änderungen in der Zusammensetzung aus den Standardrezepturen der DDR übernommen. Bislang enthielt die Lösung Kaliumnitrat zur Isotonierung. Das fällt mittlerweile unter die Verordnung über die Vermarktung und Verwendung von Ausgangsstoffen für Explosivstoffe und ist deswegen nur noch mit Endverbleibserklärung zu beziehen. Das ist aufwändig und kostenintensiv für einen Hilfsstoff, der nur in sehr kleinen Mengen benötigt wird.
Mit der DAC/NRF-Aktualisierung 2024/1 wurde Kaliumnitrat durch Glycerol 85 % ersetzt. Die zugesetzte Menge richtet sich nach der Silbernitrat-Konzentration. Dessen isoosmotische Konzentration liegt bei 2,74 %, also werden bei 0,5 % Silbernitrat 2,36 % Glycerol 85 % benötigt, bei 1 % Silbernitrat sind es nur 1,83 %. Sind einmal abweichende Silbernitrat-Konzentrationen erforderlich, so wird die Menge des isotonisierenden Zusatzes gemäß DAC-Anlage B berechnet.
Da die Silbernitrat-Lösung auf Wunden angewendet wird, ist Wasser für Injektionszwecke zu verwenden. Die vorgeschriebene Bakterien- und Schwebstofffiltration hat sowohl hygienische als auch Stabilitätsgründe. Die Aufbrauchsfrist und Laufzeit der Lösung sind in der Vorschrift jeweils mit sechs Monaten angegeben.