Jetzt mit den pharmazeutischen Dienstleistungen durchstarten |
Daniela Hüttemann |
16.05.2023 14:00 Uhr |
Laut Overwiening arbeite die ABDA daran, die Prozesse noch zu verschlanken und zu digitalisieren. Auf der ABDA-Website wurde die Unterseite zu den pDL kürzlich grundlegend überarbeitet, sodass zahlreiche Arbeits- und Informationsmaterialien für jede einzelne pDL übersichtlich zu finden sind.
PTA Christine Scheerer aus der Elisabethen-Apotheke in Leutkirch erinnerte daran, dass sich neue Prozesse und deren Dokumentation immer erst einspielen müssten, »wie damals beim AOK-Inkontinenzvertrag«. Es schrecke die Patienten nicht ab, wenn sie vorab eine Vereinbarung unterschreiben müssen.
Wichtig sei eine gute Vorbereitung. Dazu gehören ein gutes Terminmanagement und dass zum Beispiel die Patientenvereinbarung und anderes Arbeitsmaterial bereits griffbereit liegen, wenn die pDL durchgeführt werden soll. Von der Patientenansprache über die Vorbereitung und Dokumentation bis zur Abrechnung könnten PTA sehr gut eingebunden werden.
Alle Diskutanten betonten den Teamgedanken – sowohl die Inhaberin oder der Inhaber als auch alle Angestellten müssten hinter den Dienstleistungen stehen. Dann brauche es noch einen Verantwortlichen. Dazu stellte Magdalena Dolp, angestellte Approbierte aus der Elisabethen-Apotheke, das Fortbildungskonzept des pDL-Managers vor, das die ABDA gemeinsam mit den Kammern Nordrhein und Baden-Württemberg gerade als Pilotprojekt erfolgreich erprobt hat. Dolp ist dabei als Referentin tätig.
Ab dem Spätsommer soll die entsprechende Fortbildung bundesweit durch die Apothekerkammern angeboten werden. Sie umfasst drei Abende mit Webinaren in Gruppen von maximal 25 Teilnehmenden, was Platz für Austausch und Fragen ermöglichen soll.
Auch um Personal zu gewinnen, »müssen wir zeigen, was wir pharmazeutisch drauf haben«, ergänzte Inhaber Zinn. Durch die pDL habe er trotz seiner ländlichen Lage weitab der nächsten Universität einen PhiP gewinnen können.
Dass die angehenden Apotheker bei der Auswahl ihrer Ausbildungsapotheke mittlerweile darauf achten, ob pDL angeboten werden, bestätigte Joshua Krainbring, PhiP in der Marktapotheke in Hamburg-Eidelstedt. »Ich kann hier viel Wissen aus der Uni anwenden, lerne aber auch noch viel von den erfahrenen Kolleginnen«, berichtete der Nachwuchspharmazeut. »Dankbarkeit und Kundenbindung durch die pDL sind wirklich enorm.«
Es stehen ausreichend Gelder über den Nacht- und Notdienstfonds bereit, damit alle Apotheken in Deutschland die pharmazeutischen Dienstleistungen ihren Patienten anbieten können. »Das Geld ist abrufbar – fangen Sie an und bieten Sie Ihren Kunden die pDL aktiv an!«, forderte Moderatorin und Apothekerin Dr. Ina Richling die Webinar-Teilnehmer abschließend auf.