Jedes Jahr 237 Millionen Medikationsfehler |
Daniela Hüttemann |
12.06.2020 08:00 Uhr |
Krankenhauseinweisungen durch Medikationsfehler erfolgen am häufigsten aufgrund von falschem Gebrauch von nicht steroidalen Antirheumatika (NSAR), Blutverdünnern, Antiepileptika, Antidiabetika, Diuretika, inhalativen Glucocorticoiden, Herzglykosiden und Betablockern. 80 Prozent der Todesfälle gehen auf das Konto von gastrointestinalen Blutungen unter NSAR oder Warfarin. Letzteres wird in den angelsächsischen Ländern deutlich häufiger zur Blutverdünnung eingesetzt als das in Deutschland übliche Phenprocoumon.
Die Daten sollen helfen, die häufigsten Fehlerquellen schwerwiegender Medikationsfehler zu identifizieren. Das Gesundheitsministerium sei informiert worden und wolle ein neues Überwachungssystem einführen sowie eine Strategie zur Fehlervermeidung, berichten die Autoren.
Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat es sich auf die Fahnen geschrieben, gegen Medikationsfehler vorzugehen und bereits 2017 eine entsprechende Kampagne gestartet. Ziel ist es, die Rate schwerer Fehler in allen Ländern innerhalb von fünf Jahren, also bis 2022, zu halbieren. Dies betrifft Fehler bei der Verordnung, bei der Abgabe, bei der Anwendung und beim Monitoring.