Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
WIdO-Analyse

Jeder Zweite erhält potenziell ungeeignete Medikamente

Mehr als die Hälfte der Menschen ab 65 Jahren in Deutschland hat 2022 mindestens einmal ein potenziell inadäquates Medikament verordnet bekommen. Das zeigt eine aktuelle Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO).
AutorKontaktBrigitte M. Gensthaler
Datum 07.09.2023  13:30 Uhr

Im Januar 2023 wurde die aktualisierte Priscus-2.0-Liste von potenziell ungeeigneten Arzneimitteln (PIM) für ältere Menschen ab 65 Jahren veröffentlicht. Die Autoren stufen darin 187 Arzneistoffe als PIM ein – mehr als doppelt so viele wie in der alten Version. Anhand dieser Liste und auf Grundlage der alters- und geschlechtsadjustiert hochgerechneten Arzneiverordnungen für über-65-jährige GKV-Versicherte im Jahr 2022 ermittelte das WIdO, dass immerhin 12,3 Prozent aller an Senioren verordneten Tagesdosen potenziell ungeeignet sind. Das betrifft 8,3 Millionen Patienten. Mit 50,3 Prozent sei damit mehr als jede zweite ältere GKV-versicherte Person betroffen, schreibt das WIdO heute in einer Pressemeldung. Bei Frauen liege der PIM-Anteil deutlich höher als bei Männern.

Erfreulich sei jedoch, so WIdO-Geschäftsführer Helmut Schröder, dass der Verordnungsanteil der PIM bei älteren Menschen in der vergangenen Dekade zurückgegangen ist: von 14,6 Prozent im Jahr 2013 auf 12,3 Prozent.

»Die Arzneimittelversorgung der Über-65-Jährigen ist geprägt durch die steigende Zahl der Erkrankungen im Alter und die Behandlung mehrerer, parallel vorliegender Krankheiten«, sagt Schröder. Somit nehme die Polymedikation mit dem Alter deutlich zu. 43 Prozent bekämen mehr als fünf verschiedene Wirkstoffe gleichzeitig. Damit steigt ihr Risiko für unerwünschte Arzneimittelereignisse. Müdigkeit, Blutdruckabfall oder Sehstörungen können bekanntlich zu Stürzen oder kognitiven Einbußen führen und mitunter lebensbedrohlich sein.

Mehr als die Hälfte der PIM-Verordnungen bezieht sich laut Analyse auf Protonenpumpeninhibitoren (PPI-Dauertherapie länger als acht Wochen). Ebenfalls häufig verordnete PIM sind einige Analgetika, Antidepressiva und Medikamente bei Blasen- und Prostatabeschwerden.

Die Analyse zeigt auch regionale Unterschiede im Verordnungsverhalten. »Die Spannbreite liegt bei 6,6 Prozentpunkten und gibt einen Hinweis darauf, dass in vielen KV-Regionen noch Verbesserungspotenzial besteht«, so Schröder. Er spricht von einem »Umsetzungsproblem«. Das WIdO hat eine kompakte Zusammenfassung der Priscus-Wirkstoffe als Arbeitshilfe für Ärzte erstellt, die als kostenloser Download bereitsteht. Die vierseitige Übersicht eignet sich selbstverständlich auch als Tischvorlage für die Apotheke.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa