Pharmazeutische Zeitung online
Schwierige Nachfolgersuche

Jeder zehnte Apothekeninhaber ist im Rentenalter

Die Apothekeninhaberinnen und -inhaber in Deutschland werden immer älter. Etwa jeder zehnte betreibt noch im Rentenalter die eigene Apotheke. Die Gründe dafür sind vielfältig – während manche nicht loslassen können, finden andere schlicht keinen Nachfolger. Das hat eine Nachfrage der PZ bei Apothekenkammern ergeben.
Anne Orth
06.12.2023  18:00 Uhr

»Beruf muss wieder attraktiv werden«

Für Jens Dobbert, Präsident der Landesapothekerkammer Brandenburg, liegt es auf der Hand, warum viele Apothekenleiter keinen Nachfolger finden. »Bei anhaltenden Arzneimittelengpässen, zunehmender Bürokratie, Honorarstreichungen durch die Krankenkassen, steigenden Kosten und einem seit 2013 stagnierenden Honorar wird es für junge Menschen leider immer unattraktiver, in der Apotheke zu arbeiten oder gar selbst eine eigene Apotheke zu betreiben«, sagt Dobbert. Er sieht die Politik in der Pflicht, »endlich Rahmenbedingungen zu schaffen, die den Beruf in der Apotheke wieder attraktiv machen und eine echte Perspektive für die zukünftige Arzneimittelversorgung darstellen«. Der Personalbedarf in den brandenburgischen Apotheken sei sehr groß; schon jetzt hätten 126 Apotheken außer der Inhaberin oder dem Inhaber kein weiteres pharmazeutisches Personal. Er kritisiert, dass die Landesregierung die seit 2010 währenden Bemühungen der Landesapothekerkammer Brandenburg, einen Pharmaziestudiengang in Brandenburg zu etablieren, ignoriere. »So ist Brandenburg weiterhin das einzige Flächenbundesland ohne einen Pharmaziestudiengang, wodurch die Fachkräfteproblematik und damit die Suche nach Nachfolgern extrem erschwert wird«, moniert Dobbert.

Christiansen warnt vor Unterversorgung

Sorgen um die flächendeckende Versorgung durch die Apotheken macht sich auch Kai Christiansen, Präsident der Apothekerkammer Schleswig-Holstein: »In einer Zeit, in der der Staat zwar nach wie vor die hoheitliche Aufgabe der Arzneimittelversorgung der Bevölkerung auf die Präsenzapotheken überträgt, aber nicht mehr bereit ist, diese Aufgabe auch langfristig angemessen zu bezahlen, sinkt verständlicherweise die Bereitschaft der jüngeren Generation, sich selbständig zu machen«.

Die Folgen dieser Entwicklung seien katastrophal. »Nicht nur in Schleswig-Holstein, sondern deutschlandweit werden ganze Regionen, Stadtteile und im Norden auch die Inseln unterversorgt sein. Deutschland wird bei der Arzneimittelversorgung ein Dritte-Welt-Land werden«, warnt Christiansen. Die menschliche Zuwendung, die die Patienten in jeder Vor-Ort-Apotheke tagtäglich millionenfach erführen, werde verlorengehen. Zugleich erlebe die Apothekerschaft in den Bundesländern »eine noch nie dagewesene Zustimmung aller politischer Parteien, die sich lautstark für den Erhalt einer wohnortnahen, niederschwelligen Arzneimittelversorgung durch inhabergeführte Apotheken mit freiberuflich tätigen Apothekerinnen und Apotheker aussprechen«. Die Politiker im Bund müssten den Forderungen der Landespolitiker und der Bürger nun nachkommen. »Wir brauchen die langfristige Verlässlichkeit einer attraktiven finanziellen Ausstattung der Präsenzapotheken, die Möglichkeit, unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zumindest gleichwertig wie in der Industrie oder bei den Krankenkassen zu vergüten«, fordert Christiansen. Die Zeiten, in denen die Apotheker aus Berufung und heilberuflichem Handeln und unter Inkaufnahme finanzieller Einbußen Stillschweigen bewahrt hätten, seien vorbei, betont der Präsident der Apothekerkammer Schleswig-Holstein.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa