Jede fünfte Apotheke in Brandenburg von AvP-Pleite betroffen |
Cornelia Dölger |
15.10.2020 15:48 Uhr |
Bislang nur Absagen auf Hilfeersuchen: Der Vorsitzendes des Brandenburger Apothekerverbands, Olaf Behrendt, erwartet jetzt konstruktive Gespräche mit der Politik. / Foto: AVB
»Wir erwarten jetzt Angebote zu konstruktiven, der Situation angemessenen und lösungsorientierten Gesprächen«, betonte der Vorsitzende des Apothekerverbands Brandenburg (AVB), Olaf Behrendt, in einer Mitteilung. Weder die brandenburgische Staatskanzlei noch das Finanzministerium hätten auf Hilfeersuchen der Apotheker reagiert, allein das Gesundheitsministerium habe zumindest Interesse an Gesprächen gezeigt.
Mit dem brandenburgischen Wirtschaftsministerium habe es zwar ein Gespräch gegeben, es sei aber nur gegen Widerstand des Ministeriums zustande gekommen und »weitestgehend ergebnislos« verlaufen, kritisierte Behrendt. Es habe gezeigt, dass sich das Ministerium »offenbar nicht für eine Sicherung der unverschuldet in Not geratenen Apotheken und damit für die Sicherstellung der ordnungsgemäßen Arzneimittelversorgung der Bevölkerung in Brandenburg interessiert«.
Die Apotheken hätten gegenüber AvP aber offene Forderungen im sechsstelligen Bereich. Im Durchschnitt beliefen sie sich je Apothekeninhaber auf rund 160.000 Euro. Bei einigen stünden sogar Zahlungen von mehr als einer halben Million Euro aus. Dieser Liquiditätsengpass gefährde – völlig unverschuldet – die wirtschaftliche und persönliche Existenz der Apothekeninhaber, aber auch die Arbeitsplätze der Mitarbeiter der betroffenen Apotheken und auch die Patientenversorgung, so Behrendt.