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Hoher Cholesterolspiegel

Je jünger der Mensch, desto höher das Risiko

Besonders junge Menschen sollten darauf achten, keinen zu hohen Cholesterolspiegel zu haben. Denn ihr Risiko für ein späteres kardiovaskuläres Ereignis ist deutlich höher das von älteren Menschen mit Hypercholesterolämie. Das zeigt die bislang umfangreichste Studie zu dieser Fragestellung, die jetzt im Fachjournal »The Lancet« erschien.
AutorKontaktAnnette Mende
Datum 04.12.2019  08:00 Uhr

Der Zusammenhang zwischen einem erhöhten LDL-Cholesterolspiegel (LDL-C) und kardiovaskulären Risiken ist sehr gut etabliert. LDL-C oder auch das Nicht-HDL-C, das zusätzlich zum LDL-C noch alle anderen kleineren Cholesterolfraktionen umfasst, die ebenfalls als schädlich angesehen werden, kommen daher in allen Leitlinien zur kardiovaskulären Prävention vor. Unterschiedliche Auffassungen gibt es allerdings darüber, ob – wie in Europa – mit pharmakotherapeutischen Mitteln ein möglichst niedriger LDL-C-Wert angestrebt werden soll oder ob – wie in den USA – bei einem gegebenen kardiovaskulären Risiko unabhängig vom LDL-C-Ausgangswert eine medikamentöse Therapie erfolgen soll.

Modelle zur Abschätzung des individuellen kardiovaskulären Risikos beruhen zumeist auf Zehn-Jahres-Daten. Da ein längeres Follow-Up aber gerade für jüngere Menschen wünschenswert wäre, hat jetzt eine Forschergruppe namens multinationales kardiovaskuläres Risikokonsortium eine neue Auswertung von Langzeitdaten vorgenommen. Diese stammen von knapp 400.000 Personen aus 19 Ländern in Europa, Australien und Nordamerika. Die Teilnehmer, die zu Beginn des Beobachtungszeitraums im Median 51 Jahre alt und kardiovaskulär gesund waren, wurden bis zu 43,6 Jahre lang – median 13,5 Jahre – begleitet.

Wie die Autoren um Dr. Fabian Brunner und Dr. Christoph Waldeyer vom universitären Herz- und Gefäßzentrum UKE Hamburg berichten, kam es während dieser Zeit zu insgesamt gut 54.500 kardiovaskulären Ereignissen. Die Höhe des Nicht-HDL-C, die zu Beginn des Beobachtungszeitraums einmalig bestimmt worden war, korrelierte dabei mit dem Herz-Kreislauf-Risiko. Dieses war umso höher, je jünger die Probanden mit einem gegebenen erhöhten Nicht-HDL-C waren.

Beispielsweise betrug die Wahrscheinlichkeit, bis zum Alter von 75 Jahren ein kardiovaskuläres Ereignis zu erleben, bei Menschen unter 45 Jahren mit einem Nicht-HDL-C zwischen 3,7 und 4,8 mmol/l und zwei weiteren kardiovaskulären Risikofaktoren für Frauen 16 und für Männer 29 Prozent. Bei Menschen ab 60 Jahren mit denselben Charakteristika betrugen die Wahrscheinlichkeiten dagegen nur noch 12 beziehungsweise 21 Prozent (Frauen beziehungsweise Männer). Gelänge es diesen Patienten im Alter unter 45 Jahren, ihren Nicht-HDL-C zu halbieren, würde das Risiko für Frauen auf 4 Prozent und für Männer auf 6 Prozent sinken, errechneten die Autoren.

Eine so starke Senkung des Nicht-HDL-C sei jedoch nur mit einer langfristigen medikamentösen Therapie zu erreichen, kommentiert Professor Dr. Jennifer Robinson von der University of Iowa. Das würde in aller Regel die jahrelange Einnahme eines Statins bedeuten. Die Sicherheit von Statinen sei jedoch in placebokontrollierten Studien maximal über sieben Jahre untersucht worden – und nicht über Jahrzehnte. Der potenzielle Nutzen einer so langen Behandlung müsse daher ins Verhältnis zu ihrem potenziellen Schaden aufgrund von unerwünschten Arzneimittelwirkungen gesetzt werden. Und dieser ist aus Sicht der Epidemiologin noch völlig offen.

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