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Vektorbasierte Vakzine

Janssens HIV-Impfstoff scheitert in Phase III

Noch immer gibt es keinen Impfstoff gegen das HI-Virus. Auf einem Kandidaten von Janssen lagen besondere Hoffnungen. Doch auch die wurden nicht erfüllt.
AutorKontaktdpa
AutorKontaktPZ
Datum 19.01.2023  15:30 Uhr

Ein besonders aussichtsreicher Impfstoffkandidat gegen die Immunschwächekrankheit Aids schützt nicht ausreichend vor einer HIV-Infektion. Das gab der US-Pharmakonzern Johnson & Johnson mit seiner Pharmasparte Janssen nach der Begutachtung von Daten der entscheidenden klinischen Studie bekannt. «Wir sind enttäuscht von diesem Ergebnis», sagte die verantwortliche Forscherin Dr. Penny Heaton laut einer Mitteilung. Die Phase-III-Studie («Mosaico») mit 3900 erwachsenen Probanden werde beendet. Die Impfung schützte die Cisgender- und Transgender-Personen nicht vor einer HIV-Ansteckung. Sicherheitsbedenken gab es dagegen keine.

Es handelt sich um ein Impfstoff-Regime, das auf einer vektorbasierten Vakzine beruht, von der vier Dosen innerhalb eines Jahres verimpft werden. Der Vektor ist wie bei Janssens Coronaimpfstoff Jcovden® ein Adenovirus Typ 26 (Ad26.Mos4.HIV). Dabei wird das abgeschwächte Erkältungsvirus so verändert, dass es einen Bauplan für Proteinfragmente des HI-Virus in Zellen einschleusen kann, damit das Immunsystem Antikörper gegen HIV produziert. Die tetravalente Vakzine enthält vier verschiedene Vektoren, die ein Mosaik an HIV-Genen von verschiedenen Virussubtypen transportieren. Zusätzlich wird am dritten und vierten Impftermin ein proteinbasierter Impfstoff verabreicht, der eine Mischung von Virusproteinen (Clade C/Mosaic gp140) und Aluminiumphosphat als Adjuvanz enthält. 

Dem HIV-Experten Professor Dr. Hendrik Streeck zufolge, der an der Studie am Rande beteiligt war, hatte kein anderes Präparat so gute Aussichten gehabt. Die nun veröffentlichten schlechten Ergebnisse der Studie hätten die Suche nach einem Impfstoff «deutlich zurückgeworfen», sagte Streeck, der das Institut für Virologie der Uni Bonn leitet, der Deutschen Presse-Agentur. «Bis vor Kurzem habe ich noch gehofft, dass dieser Impfstoff funktionieren könnte.» So hätten Affen seine sehr gute Immunantwort gegen das Virus gezeigt. Allerdings war im Jahr 2021 bereits eine Studie («Imbokodo») zu einem ähnlichen HIV-Impfstoff gestoppt worden, das habe auch die Erwartungen in die «Mosaico»-Studie gedämpft.

Zuletzt steckten sich rund 1,5 Millionen Menschen pro Jahr mit HIV an. Einen Impfstoff gibt es bislang noch nicht, denn das Virus stellt Forscher vor besondere Herausforderungen. So komme das HI-Virus in vielen verschiedenen Varianten vor und verändere sich vergleichsweise schnell, erklärte Streeck. Das macht es schwer, einen Impfstoff zu entwickeln, der auf breiter Front schützt. Außerdem habe das Virus eine besondere Oberfläche, an die – durch den Impfstoff angeregte – Immunstoffe vergleichsweise schwer angreifen können.

Eine weitere Herausforderung sei, dass ein Impfstoff dazu führen müsste, dass man eine komplett schützende, also sterile, Immunität erzeugen muss. Eine kurzfristige oder leichte Infektion trotz Impfung ist hierbei nicht möglich, da das Virus direkt das Immunsystem angreift.

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