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Covid-19

Interferon-Antwort erklärt milde Omikron-Verläufe

Die zelluläre antivirale Abwehr, auch Interferon-Antwort genannt, entscheidet mit über den Verlauf einer Coronavirus-Infektion. Funktioniert sie gut, ist die Erkrankung mild – das scheint sowohl bei Kindern als auch bei der Omikron-Variante ein Faktor zu sein.
Christina Hohmann-Jeddi
26.01.2022  16:44 Uhr

Bei Kindern schlägt der Alarm eher an

Aufgrund der wichtigen Funktion des Interferonsystems besitzen viele Viren, so auch SARS-CoV-2, Mechanismen, um es zu stören, berichtete Binder. Im Vergleich zu anderen Viren könne das Coronavirus sehr rasch mehrere Antagonisten produzieren, die effizient das Interferonsystem hemmen, sodass kaum Interferon von infizierten Zellen produziert würde.

Wie schnell das Interferonsystem funktioniere, könne dafür verantwortlich sein, dass Kinder in der Regel milde oder asymptomatische Coronainfektionen haben, erklärte der Biologe. Denn in einer eigenen Arbeit im Fachjournal »Nature Biotechnology« konnte ein Team um Binder und Kollegen von der Charité zeigen, dass Kinder in den Zielzellen des Virus, den Epithelzellen der oberen Atemwege, eine höhere Expressionsrate der beiden Sensormoleküle RIG-I und MAD5, die Virus-RNA erkennen, aufweisen als Erwachsene.

Das Expressionslevel hänge stark vom Alter ab. Das Interferonsystem von Kindern sei somit deutlich sensitiver und könne früher Alarm schlagen. Entsprechend stark falle die Interferonproduktion aus, die eine effektive Immunreaktion koordiniere und damit helfe, die Infektion zu beenden, bevor sie in die Lunge gelangt. Bei Erwachsenen mit einem weniger sensitiven Sensorsystem funktioniere dies nicht immer, sagte Binder.

Omikron kann Alarmsystem schlechter ausknipsen

Ein deutsch-britisches Forscherteam zeigt jetzt auch, dass die Interferonantwort eine mögliche Ursache für die milderen Krankheitsverläufe bei der Omikron-Variante sein könnte. In Zellversuchen habe sich gezeigt, dass Omikron im Vergleich zur Vorgängervariante Delta die Interferonantwort weniger gut eindämmen kann, berichten Forscher und Forscherinnen des Uniklinikums Frankfurt am Main und der britischen University of Kent im Fachjournal »Cell Research«.

»Offenbar kann Omikron im Gegensatz zu Delta nicht verhindern, dass die befallenen Zellen Interferon produzieren und ausschütten«, sagte Professor Dr. Martin Michaelis von der School of Bioscience der University of Kent in einer begleitenden Mitteilung.

Bei der stark mutierten Omikron-Variante sind neben dem Spike-Protein auch Proteine verändert, die bekanntermaßen am Antagonismus der Interferonantwort beteiligt sind: Dies sind NSP3, NSP6 und NSP14 sowie das Nukleokapsid- und Membran-Protein. 

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