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Herzkrankheit

Intensive Lipidsenkung nach Herzinfarkt rettet Leben

Obwohl es gute Evidenz gibt, dass eine Kombination von Ezetimib mit einem Statin in der Sekundärprophylaxe nach Herzinfarkt einer Monotherapie überlegen ist, raten Leitlinien zu einer schrittweise eskalierenden Behandlung. Diese Empfehlung hinterfragt nun eine Studie aus Schweden und kommt zu einem eindeutigen Ergebnis.
Theo Dingermann
17.04.2025  12:30 Uhr
Intensive Therapie auch bei Herzinsuffizienz erfolgreich

Intensive Therapie auch bei Herzinsuffizienz erfolgreich

Dass eine frühe intensive Therapie Herzpatienten nützen kann, hatte bereits die STRONG-HF-Studie gezeigt, die 2022 im Wissenschaftsjournal »The Lancet« publiziert wurde. Ein internationales Forscherteam um Professor Dr. Alexandre Mebazaa vom Hôpital Saint-Louis Lariboisière in Paris wies nach, dass eine hochintensive Versorgung von Patienten mit akuter Herzinsuffizienz mit einem besseren klinischen Ergebnis einhergeht.

In der offenen, randomisierten, kontrollierten Studie wurde der Nutzen einer intensiven, schnellen Hochdosierung einer leitliniengerechten medikamentösen Therapie bei Patienten mit akuter Herzinsuffizienz untersucht. Hintergrund war die unzureichende Evidenz zur optimalen Dosierung und dem Timing solcher Therapien in der vulnerablen Phase nach einem Krankenhausaufenthalt.

Eingeschlossen waren 1078 Patienten aus 87 Kliniken in 14 Ländern, die innerhalb von 72 Stunden mit akuter Herzinsuffizienz stationär aufgenommen wurden. Diese Patienten wiesen NT-proBNP-Werte von mehr als 2500 pg/mL auf und hatten bei ihrer Entlassung keine optimal dosierte Herzinsuffizienzmedikation erhalten.

Die Patienten wurden 1:1 randomisiert in eine Gruppe, die nach gängiger Praxis versorgt wurde, und eine Gruppe, die hochintensiv behandelt wurde. Die hochintensive Versorgungsstrategie beinhaltete eine schnelle Hochdosierung einer Vierfachkombination aus ACE-Hemmer/Angiotensin Rezeptorblocker oder Angiotensin-Rezeptor-Neprilysin-Hemmer, Betablocker und Mineralocorticoidrezeptor-Antagonist auf die volle empfohlene Dosis innerhalb von zwei Wochen nach Entlassung sowie eine engmaschige klinische und laborchemische Nachsorge.

Nach 180 Tagen war die kombinierte Rate aus Wiederaufnahme wegen Herzinsuffizienz oder Tod in der Gruppe der hochintensiv versorgten Patienten signifikant reduziert (15,2 versus 23,3 Prozent). Auch die NT-proBNP-Werte, NYHA-Klasse, Körpergewicht und Zeichen der Volumenüberladung verbesserten sich signifikant stärker. Die eindeutigen Studiendaten veranlassten die Europäische Gesellschaft für Kardiologie (ESC) im Herbst 2023, ihre Leitlinie zur Behandlung der Herzinsuffizienz zu aktualisieren.

Die Verbesserung der Symptome und Biomarker deutet auf eine effektive Volumenreduktion und neurohormonelle Modulation hin, wobei eine stärkere Rückbildung der kardialen Stauung durch optimierte RAAS- und Betablockade plausibel erscheint. Die Ergebnisse waren unabhängig von der linksventrikulären Ejektionsfraktion, was für eine breitere Anwendbarkeit spricht.

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