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SPRINT-MIND-Studie

Intensive Blutdrucktherapie und Demenz

Einer neuen Studie zufolge senkt eine intensive hypertensive Therapie bei Bluthochdruck-Patienten das Risiko milder kognitiver Einschränkungen. Ob sie auch die Demenzrate verringern kann, bleibt offen.
AutorKontaktDaniela Hüttemann
Datum 30.01.2019  08:00 Uhr

2017 sorgten die Ergebnisse der SPRINT-Studie dafür, dass in den USA die Grenzwerte der Definition von Bluthochdruck von 140/90 mmHg auf 130/80 mmHg gesenkt wurden. Die Studie mit rund 9300 Probanden, die mindestens 50 Jahre alt waren und zu hohen Blutdruck hatten, wurde frühzeitig gestoppt, da eine intensivere Blutdrucktherapie mit dem Ziel, den Blutdruck unter 120 mmHg zu senken, zu signifikant weniger kardiovaskulären Ereignissen geführt hatte als die Vergleichstherapie, die eine Senkung unter 140 mmHg zum Ziel hatte.

Die Patienten erhielten die Behandlung im Schnitt über drei Jahre. Sie wurden über fünf Jahre nachbeobachtet und anschließend kognitiven Tests unterzogen. Die Ergebnisse dieses Studienarms mit dem Namen SPRINT MIND wurden nun diese Woche im Fachjournal »JAMA« veröffentlicht. Zwar konnte die intensivierte Therapie die Fälle wahrscheinlicher Demenz nicht statistisch signifikant senken im Vergleich zur Standard-Blutdrucksenkung (7,2 versus 8,6 Fälle pro 1000 Personenjahre, Hazard Ratio 0,83; 95% CI, 0.67-1.04). Dagegen kam es aber zu signifikant weniger Fällen milder kognitiver Einschränkungen (MCI) mit 14,6 gegenüber 18,3 Fällen pro 1000 Personenjahre unter Standardtherapie (Hazard Ratio 0.81; 95% CI, 0.69-0.95). Das entspricht einer relativen Risikoreduktion um 19 Prozent. MCI gilt als Risikofaktor, eine Demenz zu entwickeln.

»Obwohl die Studie eine 15-prozentige Reduktion bei Demenz in der intensiv behandelten Gruppe zeigt, waren wir enttäuscht, dass die Ergebnisse keine statistische Signifikanz erreichten«, so Studienleiter Professor Dr. Jeff Williamson, Gerontologe an der Wake Forest School of Medicine in North Carolina. Er hält aber auch die Reduktion der MCI für einen großen Erfolg. »Als Ärzte, die ältere Patienten behandeln, freuen wir uns, dass sich erstmals eine Intervention als erfolgreich erwies, um das MCI-Risiko zu mildern«, so Williamson. »In der Studie fanden wir heraus, dass nur drei Jahre blutdrucksenkende Therapie nicht nur dem Herzen dramatisch halfen, sondern auch dem Gehirn.« Ursprünglich war die SPRINT-Studie über einen längeren Zeitpunkt geplant gewesen. Möglich ist also auch, dass eine längere antihypertensive Therapie einen größeren Benefit für die kognitiven Fähigkeiten bringen könnte.

Die Forscher um Williamson gehen davon aus, dass sich bei einem längeren Follow-Up auch bei den Demenzfällen statistische Unterschiede zeigen werden. Die amerikanische Alzheimer Association hat zugesagt, eine entsprechende Nachbeobachtung der SPRINT-MIND-Probanden zu finanzieren. Die derzeitigen Ergebnisse reichen nicht aus, um eine intensivierte Bluthochdruck-Therapie als Demenz-Prophylaxe zu empfehlen.

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