Inhalator-Anwendung in der Apotheke üben

Dass etwa 80 Prozent der Patienten mit Asthma oder COPD Fehler bei der Anwendung ihres Inhalator-Devices machen, zeigte bereits 2007 die VITA-Studie (»Verbesserung der Inhalationstechnik von Menschen mit Asthma und COPD in Apotheken«) der ABDA, an der 750 erwachsene Patienten in 55 Apotheken teilgenommen hatten. Seit 2022 kann pharmazeutisches Personal mit einer Inhalator-Schulung im Rahmen der pharmazeutischen Dienstleistungen dazu beitragen, die Arzneimitteltherapiesicherheit für Patienten zu erhöhen, die ein Inhalator-Device anwenden.

»Wir in den Apotheken können mit ihnen den sicheren Umgang mit ihrem Spray trainieren. Mit einem in der Apotheke vorrätigen Placebo- oder Dummy-Gerät kann selbst geübt werden, damit die Anwendung perfekt klappt«, sagt Dr. Jens-Andreas Münch, Präsident der Apothekerkammer Sachsen-Anhalt, in einer Pressemitteilung anlässlich des Welt-Asthma-Tags.

Laut Statistischem Landesamt sei Sachsen-Anhalt das Land mit der höchsten Zahl an stationär im Krankenhaus behandelten Asthmakranken in Relation zur Bevölkerung, heißt es weiter in der Pressemitteilung. 400 Frauen und 306 Männer seien 2021 mit der Diagnose Asthma stationär behandelt worden. Die Symptome können sich durch Anwendungsfehler der Asthmamedikamente verschlechtern, schlimmstenfalls bis zur Krankenhauseinweisung, erklärt Münch und resümiert: »Die Schulung und Beratung ist daher immens wichtig. So kann die Erkrankung gut gehandhabt werden.« 

Anspruch auf eine Inhalator-Schulung haben Erwachsene und Kinder ab sechs Jahren, wenn erstmals ein Inhalator-Device verordnet wurde, ein Device-Wechsel stattgefunden hat oder laut Selbstauskunft in den vergangenen zwölf Monaten keine praktische Einweisung für das aktuelle Inhalatorsystem stattgefunden hat und der Patient nicht in das Disease-Management-Programm (DMP) Asthma oder COPD eingeschrieben ist.