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Lehren aus der Krise

Indische Regierung setzt auf Drug Parks

Indien spielt bereits die Schlüsselrolle im Generikamarkt. Derzeit investiert die Regierung in mehr Autonomie, um lokale pharmazeutische Unternehmen konkurrenzfähiger zu machen. Dazu gehört das Errichten sogenannter Drug Parks.
Jennifer Evans
24.11.2021  12:00 Uhr

Mit seinem riesigen Generikamarkt, Herstellungskapazitäten und der enormen Exportmenge belegt Indien nach den USA und China den dritten Platz im weltweiten Pharmamarkt. Damit ist seine Rolle für die globale Gesundheit unumstritten, sind sich die Analysten des britischen Datenanalyse- und Beratungsunternehmens Global Data sicher. Kein Wunder also, dass während der Covid-19-Pandemie Investoren dort immer mehr Pharma-Deals geschlossen haben. Waren es 2018 noch insgesamt 130 ist im Jahr 2020 von einem Plus von 22 Prozent die Rede. Das liegt laut den Wirtschaftsexperten unter anderem daran, dass Pharmakonzerne in der Krise verstärkt sowohl ihre klinischen Studien und antiviralen Therapeutika als auch die Impfstoff-Herstellung nach Südasien auslagerten.

Der Aufwärtstrend während der Coronavirus-Krise lässt sich demnach auch in anderen Bereichen beobachten. Um 40 Prozent sind zwischen 2019 und 2020 auch die Partnerschaften und Lizenzvereinbarungen mit anderen Akteuren aus der Pharmaindustrie gestiegen. Zurückgegangen sind hingegen Fusionen und Übernahmen indischer Unternehmen. Waren es zwischen 2011 und 2015 im Schnitt noch 54 Zusammenschlüsse pro Jahr, sank deren Zahl zuletzt auf 30. Der Grund dafür liegt nach Auffassung der Analysten an der Unsicherheit während der Krise. Als Folge hätten sich viele Firmen eher für kurzfristigere Vereinbarungen entschieden und Innovationen etwa im Bereich der Biologika erst einmal auf Eis gelegt.

Regierung will Lieferketten optimieren

Als »wesentlichen Vermögenswert« Indiens erachten die Experten den Generika-Markt, der rund 97 Prozent des gesamten indischen Pharmamarkts ausmacht, samt entsprechender Kapazitäten für die Herstellung der Wirkstoffe. Den Aufschwung und das verstärkte internationale Interesse während der Pandemie hat die indische Regierung demnach genutzt und kürzlich weitere Produktionsanreize für Investoren sowie sogenannte Drug Parks geschaffen. Diese Parks sind infrastrukturelle Einrichtungen, in denen sich mehrere heimische Unternehmen ansiedeln, um die Herstellungskosten für lebenswichtige Arzneimittel durch ihre räumliche Nähe zu reduzieren. Der Gedanke dahinter: In Zukunft unabhängiger von China zu werden, von wo aktuell noch viel des benötigen Materials in Indien stammt. Nachdem die Coronavirus-Pandemie die Schwachstellen der Lieferketten aufgezeigt hatte, will sich die indische Regierung daher möglichst schnell autonomer aufstellen.

Hinten an steht Indien im Vergleich zu China allerdings noch, wenn es um Forschung und Entwicklung neuer Medikamente geht, vor allem im Bereich der Biologika ist das Land noch nicht so wettbewerbsfähig. Das liegt nach Angaben von Global Data an den schlechten Rahmenbedingungen für Patente und einer unbeständigen Preispolitik, die größere und langfristige Investitionen erschwert. Auch was die Sicherheit und Qualität der Arzneimittel aus Fernost betrifft, hat es Indien den Analysten zufolge schwer, da Behörden wie die US-Arzneimittelagentur FDA Präparaten von dort zum Teil ein hohes Risiko zuschreibt.

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