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Alagille-Syndrom

Indikationserweiterung für Odevixibat empfohlen

Odevixibat klingt recht ähnlich wie Maralixibat – und die beiden Orphan Drugs sind es auch. Das im Februar 2023 zugelassene Maralixibat hemmt die Rückresorption von Gallensäuren und lindert dadurch den Juckreiz beim Alagille-Syndrom. Genau dafür soll auch Odevixibat zugelassen werden, geht es nach dem Votum der EMA.
Brigitte M. Gensthaler
30.07.2024  17:00 Uhr

Odevixibat ist unter dem Handelsnamen Bylvay® (Hartkapseln, Albireo) seit September 2021 zugelassen zur Behandlung von Patienten ab sechs Monaten mit progressiver familiärer intrahepatischer Cholestase (PFIC). Nun empfiehlt der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) eine Indikationserweiterung für die Behandlung des cholestatischen Juckreizes bei Patienten ab sechs Monaten mit Alagille-Syndrom (ALGS). Die Zulassung sollte »unter besonderen Umständen« erfolgen, das heißt, dass der Hersteller jährlich neue Daten vorlegen muss.

Die Hartkapseln mit 200, 400, 600 oder 1200 µg Wirkstoff heißen in dieser Indikation Kayfanda® (Ipsen Pharma). Dagegen wird Maralixibat als orale Lösung angeboten, die per Applikationsspritze verabreicht wird.

Nach eigenen Angaben hatte Ipsen bereits im Juli 2023 ein positives Votum des CHMP für Bylvay® bei ALGS-Patienten bekommen, während der EMA-Ausschuss für seltene Erkrankungen (COMP) im Oktober negativ für das Orphan Drug urteilte. Daraufhin beschloss Ipsen, die Zulassungserweiterung unter einem neuen Handelsnamen erneut zu beantragen. Ipsen hat die Albireo Pharma im März 2023 übernommen.

Odevixibat hemmt – wie Maralixibat – reversibel und selektiv im distalen Ileum den Gallensäuretransporter IBAT (Ileal Bile Acid Transporter), über den normalerweise ein Großteil der Galle rückresorbiert wird. In der Folge wird die Wiederaufnahme von Gallensäuren gebremst. Diese werden vermehrt fäkal ausgeschieden und ihre Konzentration im Serum sinkt. Der Wirkstoff wird einmal täglich gegeben und kaum resorbiert.

Das Medikament senkt den cholestatisch induzierten Juckreiz sowie damit verbundene Schlafstörungen bei Alagille-Patienten klinisch signifikant. Die häufigsten Nebenwirkungen sind Diarrhö, Bauchschmerzen, Erbrechen und Anstieg der Leberenzymwerte.

Wirksamkeit und Sicherheit wurden in der im April 2024 im Fachjournal »The Lancet« publizierten Phase-III-Studie ASSERT mit 52 Alagille-Patienten (medianes Alter 5,5 Jahre) überprüft. Sie erhielten für 24 Wochen randomisiert entweder täglich Odevixibat 120 µg/kg oder Placebo. Das Verum konnte den Juckreiz gegenüber Placebo signifikant verbessern (primärer Endpunkt). Mehr als 90 Prozent der Patienten sprachen auf die Medikation an. Zudem nahm die Gallensäure-Konzentration im Serum signifikant ab (sekundärer Endpunkt). Bereits in den Wochen 1 bis 4 verbesserte sich der Schlaf signifikant.

Die häufigsten Nebenwirkungen waren Diarrhö und Fieber. Kein Patient brach die Therapie ab. 96 Prozent setzen die Medikation in der offenen Verlängerungsstudie ASSERT-EXT fort.

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