Zahl der BTM-Diebstähle rückläufig |
20.10.2003 00:00 Uhr |
Um rund 10 Prozent ist die Zahl der Diebstähle von Betäubungsmitteln aus Apotheken im Vorjahr gegenüber 2001 zurückgegangen. Das geht aus der aktuellen Kriminalstatistik hervor. Während 2001 noch 197 Fälle vom Bundeskriminalamt (BKA) erfasst wurden, waren es im Vorjahr 174 Fälle. 90 Prozent davon waren verbunden mit Einbruch, 75 Prozent dieser Versuche waren für die Täter erfolgreich. Die Aufklärungsquote lag bei 37 Prozent.
Ein Drittel aller Delikte wurde in Gemeinden mit weniger als 20.000 Einwohnern begangen, ein weiteres Drittel in Gemeinden mit bis zu 100.000 Einwohnern. Nur 20 Fälle wurden in Großstädten mit mehr als 500.000 Einwohnern registriert. Die Zahlen stehen damit in Übereinstimmung mit der Bevölkerungsverteilung in Deutschland.
Der Diebstahl aus Apotheken stellt mit 15 Prozent einen festen Bestandteil der von der PZ ausgewerteten Beschaffungsmöglichkeiten (Raub, Diebstahl, Urkundenfälschung) für Betäubungsmittel dar. Entsprechende Straftaten gegenüber Herstellern und Großhändlern fallen mit 3 Prozent kaum ins Gewicht, der Diebstahl aus Arztpraxen hat einen Anteil von 19 Prozent. Aus Krankenhäusern wurden 173 Fälle der Entwendung von Betäubungsmitteln bekannt.
Die häufigste apothekenrelevante Methode zur Beschaffung von Betäubungsmitteln ist mit 30 Prozent der Diebstahl von Rezeptformularen aus Arztpraxen. Zu 80 Prozent wurden die Taten ohne die Notwendigkeit eines Ein- oder Aufbruchs ausgeführt. Allerdings konnten drei von vier Fällen aufgeklärt werden.
Allgemein lässt sich feststellen, dass die hier analysierte Beschaffungskriminalität seit Anfang der 90er-Jahre um zwei Drittel zurückgegangen ist. Eine Ausnahme bildet mit gleich bleibend etwa 220 Fällen jährlich der Raub von Betäubungsmitteln. Hier ist mit 30 Prozent der Ausländeranteil bei allen Tatverdächtigen relativ hoch, die Aufklärungsquote mit 90 Prozent jedoch ebenfalls.
Klar ist auch, dass weder die ausgewerteten Delikte noch die illegale Verschreibung oder Verabreichung durch Ärzte (302 erfasste Fälle) primäre Beschaffungsmethoden für Betäubungsmittel sind. Kriminologisch relevant sind vielmehr andere Strategien wie illegaler Import oder Anbau mit deutlich häufigerer Fallerfassung und einem wesentlich größeren Dunkelfeld.
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