Erneut Gerüchte um Altana-Verkauf |
17.10.2005 00:00 Uhr |
Demnach habe Altana die Pharmasparte größeren Konkurrenten angeboten. Das Geschäft solle im Rahmen eines Auktionsverfahrens verkauft werden. Ein Sprecher von Altana in Bad Homburg wollte den Bericht nicht kommentieren.
Die Altana Pharma AG hat ihren Sitz in Konstanz am Bodensee. In Konstanz sind Forschung und Verwaltung mit etwa 1700 Mitarbeitern angesiedelt, in Singen (Kreis Konstanz) Produktion und Logistik mit weiteren rund 1000 Beschäftigten. Altana Pharma ist der größte Gewerbesteuerzahler der Stadt Konstanz.
Weltweit beschäftigt der Pharma-Bereich mehr als 7500 Mitarbeiter und setzte im vergangenen Jahr rund eine Milliarde Euro um. Wichtigstes Produkt ist das Magen-Mittel Pantoprazol, das in 90 Ländern verkauft wird. Im August hatte der Konzern angekündigt, seine Pharma- und Chemieaktivitäten aufzuspalten. Die Pharma-Sparte sollte im DAX verbleiben, die Chemie-Sparte 2006 an die Börse gebracht werden. Zugleich wurde der Chemie-Bereich mit der Übernahme der Eckart Gruppe des weltweit führenden Herstellers für Metalleffekt-Pigmente für 630 Millionen Euro gestärkt. Auch der Pharma-Bereich sollte erweitert werden, wofür rund eine Milliarde Euro zur Verfügung stehe.
An Altana hält die Quandt-Erbin und BMW-Großaktionärin Susanne Klatten 50,1 Prozent. Gemessen am Börsenkurs von Montagabend ist Altana insgesamt rund 6,4 Milliarden Euro wert. 2004 hatte der Umsatz 2,9 Milliarden Euro betragen. Die Mitarbeiterzahl lag zur Jahresmitte 2005 bei 11.100.
Marktbeobachter halten den Verkauf der Altana-Pharmasparte für eher
unwahrscheinlich. »Wir glauben nicht, dass Altana den Bereich verkaufen
will«, schrieb equinet-Analyst Martin Possienke in einer Kurzstudie. Der
genannte Kaufpreis von umgerechnet 5,8 Milliarden Euro stehe einer
Analysten-Bewertung von 4,4 Milliarden Euro entgegen. Ein weiterer Analyst
sagte, wenn Altana wirklich umgerechnet 5,8 Milliarden Euro für die
Pharmasparte bekommen würde, sei das eine »klare Prämie« für diesen
Bereich. In einem Bericht des Magazins »Focus Money« war bereits Anfang
Oktober über eine mögliche Zerschlagung spekuliert worden.
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