Sanktionen gegen Umweltsünder gefordert |
07.08.2000 00:00 Uhr |
Der Direktor der UN-Umweltorganisation UNEP, Klaus Töpfer, hat Sanktionen gegen Länder gefordert, die Verträge zum Schutz der Umwelt brechen. Es sei eine Schwachstelle, dass Verstöße nicht mit entsprechenden Gegenmaßnahmen verbunden sind, sagte Töpfer am Rande des Weltgesundheitskongresses "Medicine Meets Millennium" in Hannover. "Wir arbeiten intensiv daran, die globale Durchsetzbarkeit zu stärken."
Die exzessive Ausnutzung von natürlichen Ressourcen und die Produktion von Müllbergen
müsse aufhören. Eine geschädigte Umwelt gehe mit einer geschädigten Gesundheit einher.
So habe die Verschmutzung von Gewässern weit reichende Konsequenzen. Zweieinhalb
Millionen Kinder weltweit sterben nach Töpfers Angaben an Krankheiten, die auf den Genuss
schlechten Wassers zurückzuführen sind." Insgesamt ließen sich 40 Prozent der
Todesfälle weltweit direkt oder indirekt auf Umweltprobleme zurückführen. Problematisch
für Umwelt- und Gesundheit sei auch das Bevölkerungswachstum. Jeder Einzelne müsse sein
eigenes Konsumverhalten überprüfen. "Ein Inder, der jetzt geboren wird, verbraucht
im Vergleich zu einem Amerikaner ein Fünfzigstel der natürlichen Ressourcen", sagte
Töpfer. Problematisch sei vor allem der Umgang der Industrienationen mit den natürlichen
Ressourcen.
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