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Charité-Spitze droht mit Entlassungen

16.05.2005  00:00 Uhr
Verhandlungen

Charité-Spitze droht mit Entlassungen

von Thomas Bellartz, Berlin

Der renommierten Charité droht ein erheblicher personeller Aderlass: Mittelfristig drohen rund 1500 Mitarbeitern betriebsbedingte Kündigungen. Das Management der Klinik glaubt, nur so das Sparziel erreichen zu können.

Die Berliner Universitätsklinik Charité will 1500 Mitarbeiter entlassen. Wie Klinikums-Chef Detlev Ganten sagte, sind die betriebsbedingten Kündigungen nötig, um bis 2010 das Sparziel von 212 Millionen Euro zu erreichen. Betroffen ist nach den Plänen jeder Zehnte der 15.000 Beschäftigten. Nachdem die Gewerkschaften die Verhandlungen über Gehaltskürzungen abgebrochen hatten, gebe es keinen anderen Weg. Ganten sagte, er sei jederzeit bereit, die Gespräche wieder aufzunehmen. Mit den ersten Kündigungen sei nicht vor dem Herbst dieses Jahres zu rechnen. Standortschließungen seien nicht geplant.

Insgesamt wolle die Charité in den nächsten Jahren mehr als 3100 Stellen abbauen, sagte Klinikumsdirektor Behrend Behrends. 1600 davon sollten unter anderem dadurch wegfallen, dass sie nicht neu besetzt werden, etwa wenn Beschäftigte in den Ruhestand gehen. Die jetzt beschlossenen 1500 betriebsbedingten Kündigungen würden vor allem Mitarbeiter in der Verwaltung und in den Servicebereichen treffen. Ein Plan dafür werde bis zur nächsten Sitzung des Aufsichtsrats Mitte Juni erarbeitet. Dieser hatte den Auftrag zu den Kündigungen erteilt.

Die Gewerkschaft ver.di kritisierte, dass die Charité vor allem beim Personal sparen wolle. An dem Universitätsklinikum lägen die Vergütungen ohnehin schon fünf Prozent unter denen des öffentlichen Dienstes. Es gäbe auch keine wirtschaftliche Notlage, die tiefe Einschnitte beim Gehalt rechtfertigte. Behrends sagte, um die Kündigungen abzuwenden, müssten die Beschäftigten unter anderem auf ihr Urlaubs- und Weihnachtsgeld verzichten und die Wochenarbeitszeit auf 40 Stunden erhöhen.

Der Vorsitzende des Aufsichtsrates, Wissenschaftssenator Thomas Flierl (PDS), appellierte an die Gewerkschaften, die Verhandlungen mit der Klinikumsleitung wieder aufzunehmen. Die Personalkosten müssten gesenkt werden ­ allerdings auch bei den außertariflich Beschäftigten, etwa den Chefärzten. »Es gibt durchaus Leute mit großen Einkommen bei der Charité«, sagte Flierl.

Als Grund für die Kündigungen nannte Ganten das neue System der Fallpauschalen-Finanzierung im Gesundheitswesen. Dadurch litten alle Universitätskliniken in Deutschland an Geldmangel. In Berlin käme erschwerend hinzu, dass das Land seinen Zuschuss um 98 Millionen Euro gekürzt habe.

»Es ist das erste Mal, glaube ich, dass es in einem Universitätsklinikum betriebsbedingte Kündigungen gibt«, sagte Ganten. Die Berliner Charité ist nach eigenen Angaben das größte Universitätsklinikum in Europa. Top

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