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Kampf um die Marktführung

21.04.2003  00:00 Uhr
Britische Biotech-Branche

Kampf um die Marktführung

von Arndt Striegler, London

Die britische Biotech-Branche, die in den 90er-Jahren zu den absoluten Lieblingen der internationalen Anleger avanciert war, um wenig später wieder abzusacken, dümpelte jahrelang eher unauffällig vor sich hin. Jetzt liefern sich die beiden Biotech-Riesen Celltech und Cambridge Anti Body eine spannende Übernahmeschlacht.

Der Preis, der auf den Sieger wartet, ist die Marktführerschaft bei Biotech-Arzneimitteln in Großbritannien sowie eine starke Stellung, um auch international konkurrenzfähig zu sein.

Erst kürzlich hatte British Biotech, das zu den bekanntesten Biotech-Unternehmen Europas gehört, für 26 Millionen Pfund (rund 39 Millionen Euro) die Übernahme von Bibo Targets angekündigt. Treibende Kraft hinter der Übernahme ist nach Ansicht Londoner Analysten der neue Aufsichtsratschef von British Biotech, Peter Fellner. Fellner ist innerhalb der Branche sowohl für seinen Ehrgeiz als auch für seinen scharfen Geschäftssinn und eine schnelle Handlungskraft bekannt.

Fellner ist ebenfalls Vorstandschef von Branchenführer Celltech. Und der 59-jährige Manager hat große Pläne für den Branchenprimus. Geht es nach seinen Vorstellungen, so soll Celltech bereits in Kürze das kleinere Biotech-Unternehmen Oxford Glycoscience (OGS) aufkaufen.

Celltech sei in einer guten Position, urteilen Londoner Analysten. Als einziges britisches Biotech-Unternehmen hat es Celltech verstanden, Gewinne zu erwirtschaften. Zwar stammen diese hauptsächlich aus dem Verkauf konventioneller Erkältungsmittel. Dennoch versetzen sie Celltech in die Lage, relativ viel Geld für OGS bieten zu können.

Kauf durch Großanleger vereitelt

Auch die Konkurrenz bemüht sich um das forschungsaktive OGS. Cambridge Anti Body bot bereits Anfang 2003 für das Unternehmen. OGS empfahl seinen Aktionären, das Angebot von Cambridge Anti Body anzunehmen, und lehnte gleichzeitig ein Angebot von Celltech als “zu niedrig” ab.

Allerdings spielten hier die Großanleger nicht mit. Die Fondsgesellschaft Fidelity hielt sich nicht an eine zuvor gegebene Absprache und verkaufte ein großes Aktienpaket. So verlor der Kurs der Cambridge-Aktie rund 25 Prozent an Wert. Da das Unternehmen den Kauf ausschließlich mit eigenen Aktien bezahlen wollte, fiel der Kaufpreis mit dem sinkenden Kurs von 110 auf 80 Millionen Pfund. OGS lehnte das Cambridge-Angebot ab, genauso wie ein Angebot von Celltech in Höhe von 101 Millionen Pfund.

Weitere Angebote erwartet

Noch ist das letzte Wort zur Übernahme von OGS nicht gesprochen. Zunächst kaufte Celltech auf einen Schlag mehr als 10 Prozent der OGS-Aktien (Kaufpreis: rund 11 Millionen Pfund). Damit kann Celltech zunächst weitere Übernahmeversuche blockieren. Doch die Londoner Märkte warten auf ein neues, deutlich höheres Angebot von Cambridge Anti Body.

“Die ganze Übernahmeschlacht entwickelt sich langsam aber sicher zu einem spannenden Krimi à la Agatha Christie”, urteilt das Londoner Bankhaus Lehman Brothers. Was die Sache besonders spannend macht: Sowohl Celltech als auch Cambridge Anti Body wollen 2003 kräftig wachsen, um gut auf einen neuen Biotech-Boom auf der Insel vorbereitet zu sein. Schon heute gibt es im Königreich zehn börsenorientierte Biotech-Hersteller. Und diese Zahl, so die Meinung Londoner Analysten, könnte sich in den kommenden Jahren leicht verdoppeln. Top

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