Kanzler-Appell an Pharmaindustrie

Bundeskanzler Gerhard Schröder hat in einem an die internationale Pharmaindustrie dazu aufgerufen, für arme Länder die Preise für Aids-Medikamente zu senken. Das teilte Regierungssprecher Uwe-Karsten Heye am 30. März in Berlin mit. Der Kanzler habe begrüßt, dass die Firma Merck ihre Preise für Aids-Medikamente in Brasilien senkt. Dies sei aber nur ein erster Schritt. "Wir erwarten weitere Schritte in diese Richtung", sagte Heye. Es gehe darum, Millionen Menschen möglichst rasch zu helfen. Die Menschen in armen Ländern bräuchten Medikamente, die sie bezahlen könnten.

In Teilen Afrikas und Lateinamerikas breitet sich Aids in erschreckenden Maße aus. In Südafrika erreicht die Seuche nach Ansicht von Experten bereits das Ausmaß einer nationalen Katastrophe. Nach Schätzungen sind rund 20 Prozent aller Erwachsenen in Südafrika mit dem Virus infiziert. Laut Heye sterben in dem Land jährlich

250.000 Menschen an der Seuche. Südafrika will (wie bereits in der PZ berichtet) ungeachtet des Patentschutzes preiswerte Nachahmerpräparate gegen AIDS zulassen. Politiker, Kirchen und Hilfsorganisationen haben die 41 dagegen klagenden Firmen aufgefordert, einen Rückzieher zu machen.

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