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Stuttgarter Rekordjäger tauft sich um

17.03.2003  00:00 Uhr
Gehe AG

Stuttgarter Rekordjäger tauft sich um

von Thomas Bellartz, Berlin

Es ist längst keine Überraschung mehr: Europas größter Pharmahändler Gehe hat auch im Geschäftsjahr 2002 bei Umsatz und Gewinn Rekordwerte hingelegt. Der gute Name bleibt nur der deutschen GmbH erhalten. Der Konzern heißt zukünftig Celesio AG.

Für die Gehe AG war es nicht der Moment des Understatements. Der Vorstandsvorsitzende Dr. Fritz Oesterle ließ seinen Gefühlen bei der Vorstellung des Konzernergebnisses mehr oder minder freien Lauf. Von einem „Superjahr“ sprach der Gehe-Boss. Die Zahlen sind - wie von den Analysten erwartet - positiv; auch wenn mancher noch Besseres erwartet hatte. Der Umsatz der Gehe AG, nicht zu verwechseln mit dem deutschen Pharmagroßhändler, der Gehe GmbH, stieg um 8,3 Prozent auf 18,4 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Steuern legte noch kräftiger zu, wuchs um 17,6 Prozent auf 343,6 Millionen Euro. Und auch nach dem Griff des Finanzamts in die Kassen des Konzerns dürfte sich ein breites Lächeln auf den Managergesichtern eingestellt haben: Das Ergebnis nach Steuern legte um 19 Prozent auf 239,6 Millionen Euro zu.

Ergebnisverbesserung angepeilt

Mit dem Erreichten gibt man sich in der Stuttgarter Konzernzentrale indes noch nicht zufrieden. Und auch für das laufende Jahr ist man optimistisch. „Wir gehen davon aus, dass wir auch in diesem Jahr unser Konzernergebnis steigern werden“, sagte Oesterle. Allerdings gab er sich relativ abwartend, wie hoch die Steigerung ausfallen werde. Man geht insgeheim nicht davon aus, dass man die brillanten Zahlen des Jahres 2002 noch einmal erreichen oder gar toppen kann.

Unterdessen kündigte der Konzernchef an, dass sich das Unternehmen einen neuen Namen zulegen wolle. Mit der Gehe-Hauptversammlung im April werde sich die Gehe von ihrem Traditionsnamen verabschieden und künftig Celesio AG heißen. Die geplante Namensänderung in Celesio begründete Osterle mit der wachsenden Internationalität des Unternehmens. Mit dem neuen Namen könnten sich alle operativen Gesellschaften als Teil eines internationalen Unternehmens verstehen.

Auch für die deutsche Konzerntochter, den Pharmagroßhändler Gehe GmbH, dürfte dies positive Folgen haben. Bislang werden die Aktivitäten der Gehe AG oft mit denen der GmbH gleichgesetzt. Am Rande der Bilanzpressekonferenz wurde deutlich, wie sehr man auch in der deutschen Tochtergesellschaft die Namensänderung begrüßt.

Kritik an Gesundheitspolitik

Scharf kritisierte Oesterle die Gesundheitspolitik der rot-grünen Bundesregierung. „In keinem der Märkte, die wir auf Grund eigener Tätigkeit kennen, waren wir bislang mit einer dermaßen labilen, ziellosen, ineffizienten und destruktiven Gesundheitspolitik konfrontiert wie zurzeit in Deutschland.“ Gehe war, wie auch zahlreiche Apothekerinnen und Apotheker, im Januar mit einem Eilantrag gegen das Beitragssatzsicherungsgesetz (BSSichG) vor dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe gescheitert. Oesterle sagte, das Gesetz werde Spuren im Ergebnis des deutschen Großhandelsgeschäfts in noch unbekannter Größe hinterlassen. Er betonte aber, dass das deutsche Geschäft weniger als ein Fünftel vom Konzernumsatz und -ergebnis ausmache.

Der Pharmagroßhandel des Konzerns wuchs im vergangenen Jahr mit 15,8 Milliarden Euro um 6,1 Prozent. Größter Markt für die Stuttgarter Musterknaben ist dabei Frankreich mit 6,55 Milliarden Euro vor Deutschland (3,35 Milliarden Euro) und Großbritannien (3,19). Das Einzelhandelsgeschäft des Konzerns stieg um 24,7 Prozent auf mehr als 2,5 Milliarden Euro an. Die Gehe AG betreibt zurzeit 1847 Apotheken in sieben europäischen Ländern außerhalb Deutschlands. Gehe kündigte eine um 10,7 Prozent erhöhte ordentliche Dividende von 0,85 Euro je Aktie an. Top

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