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Pharmabranche: Struktur nicht zeitgemäß

16.02.1998  00:00 Uhr

- Wirtschaft & Handel

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Pharmabranche: Struktur nicht zeitgemäß

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< Die jüngsten Fusionen in der Pharmabranche nähren Zweifel an der Struktur und somit an der langfristigen Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Pharmaindustrie. Wie die Dresdner Bank schreibt, nimmt zwar die deutsche pharmazeutische Industrie eine herausragende Stellung auf dem Weltmarkt ein, diese Position habe sie sich aber mit einer Struktur erkämpft, die zumindest heute als nicht mehr zeitgemäß gelte und sich zu langsam ändere.

Gemessen am Produktionswert liege die deutsche Pharmaindustrie heute weltweit an dritter Stelle. Vor ihr sind nur die Pharmabranchen der USA und Japans, die beide über einen erheblich größeren Binnenmarkt verfügen. Setzt man den Export zum Maßstab, nimmt die deutsche Pharmazeutische Industrie vor der schweizerischen, der britischen und der US-amerikanischen weltweit den ersten Platz ein. Dennoch spiele in der Weltliga der größten Pharmakonzerne von den deutschen Produzenten nur noch Hoechst unter den ersten zehn mit. Die fünf größten deutschen Hersteller - der ansonsten mittelständisch geprägten Industrie - erreichen gemeinsam gerade den Weltmarktanteil von Glaxo Wellcome und SmithKline Beecham.

Die jüngste Megafusion dieser beiden Konzerne habe den mit Abstand größten Pharmakonzern der Welt entstehen lassen. "Angesichts eines weltweiten Pharmamarktes in Höhe von fast 300 Milliarden Dollar, wobei selbst der neue Marktführer nur einen Anteil von sieben bis acht Prozent hat, muß man weitere Zusammenschlüsse und Aufkäufe in der Pharmabranche erwarten", so die Volkswirte der Dresdner Bank. Heute kann die Entwicklung eines einzigen marktgängigen Medikaments Kosten von fast einer Milliarde DM verursachen. Die Forschungs- und Entwicklungskosten wachsen sich selbst für große Arzneimittelhersteller zu einem immer drängenderen Problem aus. Fusionierte Konzerne erhoffen sich aber nicht nur Synergieeffekte im Bereich der ständig steigenden Forschungs- und Entwicklungskosten, sondern auch in der Herstellung und im Vertrieb. Damit wollen sie den Trend enger werdender Ertragsmargen umkehren.

Der Kampf um Marktanteile werde in diesem Bereich der Wirtschaft vorrangig über Produktentwicklung und Rendite entschieden. Für die deutschen Marktführer fällt hier schon heute der Vergleich mit den wichtigen ausländischen Konkurrenten nicht gut aus, so die Branchenanalysten. Die Kosteneinsparungen bei der jüngsten Megafusion in Großbritannien sollten mehrere Milliarden DM jährlich ausmachen. Hieraus erwachsen für die deutschen Pharmaunternehmen zusätzlich Zwänge, verstärkt nach geeigneten Fusions- oder weiteren Kooperationspartnern Ausschau zu halten.

Artikel von der PZ-Redaktion
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